Orgelspiel des Professors verzaubert die Zuhörer
Der bekannte Organist Professor Matthias Eisenberg gestaltet das 2. Konzert des diesjährigen Orgelsommers in Hamersleben. Er wusste mit seinem Spiel einmal mehr die Zuhörer in St. Pankratius zu begeistern.
Hamersleben l Zahlreiche Musikfreunde aus nah und fern hatten am vergangenen Sonnabend ein gemeinsames Ziel: Es zog sie in die Hamersleber Stiftskirche St. Pankratius, um ein besonderes Konzert mit Professor Matthias Eisenberg zu genießen. In seiner Begrüßung erinnerte der Hausherr, Pfarrer Ludger Kemming, daran, dass der bekannte Organist aus Straupitz im Spreewald bereits vor 20 Jahren zum ersten Mal nach Hamersleben gekommen war. Damals steckte der Wiederaufbau der Orgel noch in den sprichwörtlichen Kinderschuhen.
Mit Benefizkonzerten fing alles an
Eisenberg meinte damals, man müsse ein Benefizkonzert für den weiteren Aufbau des Instrumentes geben. Das tat der Musiker in der Folgezeit in jedem Jahr und hat sich so in Hamersleben und Umgebung eine große Fangemeinde erworben. Musikfreunde reisen extra aus Braunschweig, Hannover und Magdeburg an, um sich seine Konzerte im Rahmen des Orgelsommers nicht entgehen zu lassen.
Die Orgel ist längst fertig saniert, aber Eisenberg betonte, dass es ihm trotz eines vollgepackten Terminkalenders nach wie vor eine besondere Freunde sei, nach Hamersleben zu kommen. Erst recht, da der Professor nun den vollen Klangumfang der Königin der Instrumente ausschöpfen könne.
Für sein Konzert am Sonnabend hatte der Musiker Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Giovanni Battista Martini und Johann Sebastian Bach ausgewählt. Dabei zeigte sich, dass Eisenberg auch ein Meister der leisen Töne ist. Ob bei Mozarts Ouvertüre zur Oper "Die Zauberflöte" oder auch bei Martini´s Toccata per il Deo gratias wusste er mit seinem gefühlvollen Orgelspiel zu begeistern. Dabei konnte man leicht vergessen, dass im Konzert "nur" ein einziges Instrument erklang.
Nach der abschließenden und kraftvollen Passacaglia in C von Johann Sebastian Bach, hielt es das begeisterte Publikum nicht mehr auf den Sitzen. Mit stehenden Ovationen und Bravo-Rufen erklatschten sich die Musikfreunde die ersehnte Zugabe. Hier wurde Matthias Eisenberg einmal mehr seinem Ruf als Meister der Improvisation gerecht. Bei seiner Interpretation von "Lobet den Herren" sang nicht nur Pfarrer Kemming begeistert mit. Viele freuten sich zum Abschluss dieses eindrucksvollen Konzertnachmittags über das bekannte Kirchenlied und stimmten mit ein.
Einnahmen werden für Gotteshaus gebraucht
"Benefizkonzerte für die Orgel benötigen wir seit ihrer Fertigstellung nicht mehr", war von Pfarrer Kemming zu erfahren. Doch der kunstsinnige Pfarrer hat noch einige Wünsche für sein Gotteshaus. Das belgische Lederantependium, das den Altar schmückt, wurde bereits aufwändig restauriert, aber ein japanisches Seidenantependium wartet noch auf die dringend nötige "Frischzellenkur". Die Reparatur soll demnächst im Köln erfolgen. "Die Einnahmen des heutigen Konzerts helfen, die Reparatur finanziell zu unterstützen", so der Pfarrer, der bereits auf das nächste Konzert im Hamersleber Orgelsommer am 1. August in der Stiftskirche St. Pankratius aufmerksam macht.