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Landtagswahl Oschersleber Direktkandidat sieht Naturschutz als höchstes Gut

Am 6. Juni wird ein neuer Landtag gewählt. In den nächsten Tagen stellt die Volksstimme die Kandidaten vor, die sich im Wahlkreis 9 Oschersleben-Wanzleben um ein Mandat bewerben. Heute: Dave Gerecke (Grüne).

Von André Ziegenmeyer Aktualisiert: 31.05.2021, 09:40
Dave Gerecke tritt bei der Landtagswahl als Direktkandidat der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Oschersleben-Wanzleben an.
Dave Gerecke tritt bei der Landtagswahl als Direktkandidat der Partei Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Oschersleben-Wanzleben an. Foto: André Ziegenmeyer

Oschersleben - „Ich will, dass die Börde nicht länger hinten runterfällt“, sagt Dave Gerecke. In vielerlei Hinsicht sei die Region das Schlusslicht in Sachsen-Anhalt und Sachsen-Anhalt wiederum das Schlusslicht in Deutschland. In seinen Augen gelte das zum Beispiel für den Ausbau der Elektromobilität mit der dazugehörigen Lade-Infrastruktur, für den Naturschutz sowie für die Beteiligung von Bürgern an politischen Prozessen.

Wobei der Naturschutz als höchstes Gut gelte, weil er sich nicht nur positiv auf die Attraktivität von Städten und Gemeinden auswirke, sondern auch auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger. Mögliche Projekte gebe es viele. Ein Beispiel sei das Anlegen eines sogenannten Geburtenwaldes, führt Dave Gerecke aus. Frischgebackene Eltern würden dabei von der Kommune einen Baum gestellt bekommen. Dazu gebe es einen Ort, wo sie ihn zur Erinnerung an die Geburt ihres Kindes einpflanzen können.

Natur und Mobilität als Kernthemen

„Durch die Einbeziehung der Bürger in Entwicklungen und Veränderungen können die Börde und Sachsen-Anhalt zu einem attraktiven Wohnort für jedermann werden“, sagt der Direktkandidat. Das sei angesichts sinkender Einwohnerzahlen wichtig. Allgemein fasst Dave Gerecke zusammen: „Meine politischen Kernthemen sind Umwelt, Natur, Energie, Mobilität und Digitalisierung.“ In diesen Bereichen gebe es viele Möglichkeiten, um etwa dem Bevölkerungsrückgang und der Schließung von Betrieben entgegen zu wirken.

Gerade die Digitalisierung sei ein „Schlüsselbaustein“. „Die Fertigstellung des Breitbandinternets versetzt uns in die Lage, interkommunale Verwaltung und Kommunikation zu betreiben.“ In diesem Zusammenhang denke er zum Beispiel an Apps für Orte, Vereine oder Verbände, über die sich Menschen direkt erreichen und einbinden lassen.

Fahrradstraßen gefordert

Auch Einrichtungen wie Kitas, Schulen und Verwaltungen sollten enger miteinander vernetzt werden – und zwar über Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus. „Anmeldungen und Anträge werden dadurch in Zukunft schneller und leichter zu handhaben sein“, führt Dave Gerecke aus. Wer einen Kita-Platz brauche, könne das zentral mitteilen. Anschließend könne sich die Einrichtung melden, an der es freie Kapazitäten gebe.

Auf diese Weise könnten auch neue Arbeitsplätze und Ehrenämter geschaffen werden. Die Mobilität durch den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) liege ihm ebenfalls am Herzen, hält Gerecke fest. „Hier bedarf es einer intelligenten Planung von Fahrstrecken, Zielgruppen und Taktung“, so der Direktkandidat. Wichtig sei auch die barrierefreie Gestaltung von Haltestellen.

„Durch die Pandemie sind die Fahrgastzahlen im ÖPNV stark zurückgegangen. Viele Menschen nutzen stattdessen das Fahrrad“, so Gerecke. Doch auch beim Radverkehr gebe es viele offene Baustellen. Wichtig sei es, sichere und gut ausgebaute Radwege sowie Fahrradstraßen zu schaffen. Auch touristische Radwege müssten geplant und umgesetzt werden. Denn sie seien von großer Bedeutung für die Region. „Insbesondere der Ausbau des Boderadweges bis nach Gröningen und in den Harz liegt mir am Herzen und muss endlich umgesetzt werden“, betont Dave Gerecke.