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Welt-Yogatag Oschersleberin Inka Ueckermann hat Yoga zum Mittelpunkt ihres Lebens gemacht

Die Oschersleberin Inka Ueckermann unterrichtet Yoga in Oschersleben und Halberstadt. Die 50-Jährige hat vor 13 Jahren mit der Ausbildung zur Yoga -Lehrerin begonnen und seitdem ihr Leben radikal verändert.

Von Josephine Schlüer Aktualisiert: 21.06.2021, 10:46
Yoga-Lehrerin Inka Ueckermann paraktiziert die Pose des Baumes für mehr Standfestigkeit im bildlichen und übertragenen Sinne.
Yoga-Lehrerin Inka Ueckermann paraktiziert die Pose des Baumes für mehr Standfestigkeit im bildlichen und übertragenen Sinne. Foto: Josephine Schlüer

Oschersleben - Hund, Katze, Kuh und Kind begleiten Inka Ueckermann aus Oschersleben täglich. Die Rede ist jedoch nicht von Haustieren und Nachwuchs, sondern von Yoga-Übungen, sogenannten Asanas. Die fröhliche 50-Jährige ist Yoga-Lehrerin und unterrichtet an der Kreisvolkshochschule Börde. „Für mich ist jeder Tag Weltyogatag, ich praktiziere ständig“, sagt sie.

Inka Ueckermann hat sich auf die Form des Kundalini-Yoga spezialisiert, eine sehr dynamische Form des Yoga. „Dabei soll unsere innere Energie erwachen“, sagt die Oschersleberin. Kundalini-Yoga vereint Asanas, Meditation, Mudras (Hand- und Fingerhaltungen), Mantras (Meditationslaute und -worte) sowie Atemübungen miteinander. Idealerweise sollen mit Hilfe entsprechender Übungsreihen Blockaden gelöst werden und Energien frei fließen können.

Ursprünglich hat Inka Ueckermann mit dem traditionellen Hatha-Yoga begonnen. 2008 absolvierte sie eine Tantra-Ausbildung, bei der die Yoga-Ausbildung integriert war. „Wenn man diese Inhalte einmal in sein Leben lässt, dann gibt es kein Zurück mehr“, sagt Inka Ueckermann. Für Tantra gebe es viele Definitionen. Für die Yoga-Lehrerin bedeute es vor allem: „die vielen Grenzen, die wir alle in unseren Köpfen haben, abzureißen.“ Beim Tantra würden Denkmuster durchbrochen wie „dies und das mache ich nicht“, „der oder die kommt mir nicht zu nahe“ oder „das lasse ich nicht zu“, so Ueckermann weiter. Derartige Gedanken würden aus unseren Ängsten entspringen.

Zwei Jahre habe die Ausbildung gedauert. „Aber man lernt ständig Neues dazu, das ist keine Entwicklung, die irgendwann abgeschlossen ist.“

Seit sich Inka Ueckermann mit Tantra und Yoga beschäftigt, hat sich vieles in ihrem Leben verändert. Sie geht davon aus, dass der Mensch nach dem Abbau von Ängsten, Blockaden und Scham wieder in seinen urtypischen Zustand zurückversetzt wird. „Du verzichtest dann irgendwann auf vieles. Zum Beispiel Substanzen wie Alkohol oder Nikotin sind automatisch kein Thema mehr“, sagt die 50-Jährige, die selbst früher geraucht und Alkohol getrunken hat.

Mittlerweile lebt Inga Ueckermann vegan, verzichtet beim Essen auf sämtliche tierischen Produkte. „Bei mir hat sich das Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigene Seele verändert“, sagt sie. Yoga ist für die Oschersleberin nicht nur eine Übungsreihe, die sie einmal pro Woche absolviert, sondern einer Lebensstil.

Eigentlich hatte sich Inka Ueckermann vor 13 Jahren für die Tantra-Ausbildung entschieden, weil sie ihre Beziehungsfähigkeit verbessern wollte. Die Yoga-Lehrer-Ausbildung war in den Kurs mit eingebunden. „Das war eigentlich gar nicht mein Hauptanliegen, dass ich mich so stark dem Yoga widme“, erinnert sich Ueckermann. Die Beziehungsfähigkeit habe sich zwar verbessert, doch ihren neuen Weg konnte die Yoga-Lehrerin nicht mit ihrem damaligen Partner gehen. „Ich habe jetzt eine neue Beziehung“, zeigt sich Ueckermann zufrieden mit der Wendung in ihrem Leben.

Viele Monate musste die Yoga-Lehrerin wegen der Pandemie den Unterricht pausieren. „Jetzt kann es endlich wieder losgehen“, zeigt sie sich erleichtert. Zwar habe sie während des Lockdowns Online-Kurse-Kurse angeboten. „Aber das ist nicht dasselbe und wurde auch nicht so gut angenommen“, erinnert sie sich. Es sei schwer, über einen kleinen Bildschirm beispielsweise die Positionen zu korrigieren.

Die Pandemie begreift Inka Ueckermann jedoch nicht nur als Eingrenzung der Freiheit. „Sie kann dir auch ein großes Stück Freiheit zurückgeben, indem du wieder zu dir selbst findest.“ Sie wirft die Frage in den Raum: „Bin ich so stark vom Außen abhängig, dass ich ohne das Außen nichts bin?“ Wie auch immer die Antwort lautet, stecke darin eine wichtige Erkenntnis.

Inka Ueckermann unterrichtet Yoga in Oschersleben und Halberstadt und beobachtet einen stetigen Zuwachs bei der Teilnahme an ihren Kursen. Sie habe einen festen Teilnehmerstamm, „aber es kommen auch immer wieder neue Schüler dazu. Yoga ist auf jeden Fall in der Region angekommen.“

Der Weltyogatag wird seit dem 21. Juni 2015 jährlich begangen. Er beruht auf einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Insgesamt 177 Staaten unterstützen die Resolution, in der unter anderem festgehalten ist, dass Yoga einen ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden bieten kann. Die Termine für die Kundalini-Yoga-Kurse von Inka Ueckermann sowie weitere Yoga-Kurse - je nach Zielstellung – sind auf der Internetseite www.landkreis-boerde.de/kvhs zu finden.