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Radweg Telegraphenstationen erradeln

Der Telegraphenradweg ist online gegangen: Die Mitglieder des Vereins Optische Telegrafie stellten das Projekt in Ampfurth vor.

Von Yvonne Heyer 05.03.2019, 00:01

Ampfurth l Der Telegraphenradweg ist online gegangen. Vor wenigen Tagen präsentierte der Verein „Optische Telegraphie in Preußen“ in Ampfurth das von Leader geförderte Projekt. Dass als Ort der Präsentation Ampfurth gewählt wurde, kam nicht von ungefähr. Befindet sich doch auf dem Burgturm des Dorfes die einstige Station Nummer 16 von insgesamt 62 Stationen der Königlich-preußischen optischen Telegraphenlinie, die von Berlin nach Koblenz führte und von 1833 bis 1849 betrieben wurde.

Nach der Vorstellung der Internetseite hatten alle Gäste die Gelegenheit, über 126 Stufen hoch hinauf in die einstige Telegraphenstube zu steigen.

Vereinsvorsitzender Torsten Wambach begrüßte als Gäste die Landräte Dr. Steffen Burchard (Jerichower Land) und Martin Stichnoth (Landkreis Börde) sowie Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer und den Verbandsgemeindebürgermeister der Westlichen Börde, Fabian Stankewitz. Eingeladen waren darüber hinaus alle Bürgermeister und viele Leader- und Tourismusverantwortliche entlang des Telegraphenradweges in Sachsen-Anhalt.

Klaus Schmeißer, Stellvertretender Vereinsvorsitzender und verantwortlich für den Telegraphenradweg innerhalb des Vereins, „navigierte“ die Gäste durch Internetauftritt des besonderen Radweges. Das über das europäische Förderprogramm Leader und den Landkreis Börde geförderte Projekt war im Januar 2015 gestartet worden. Zwei Jahre später wurde der Fördermittelantrag gestellt. Als im November 2017 die Fördermittelbescheide vorlagen, konnte mit der Umsetzung begonnen werden. „Das technische Grundgerüst, kurz, alles, was man von der Internetseite nicht sieht, aber funktional sein soll, hat eine Magdeburger Firma nach unseren Vorstellungen eingerichtet. Alle Inhalte, wie Bilder, Texte und Dateien hat unser Verein in die Internetseite eingebracht“, erklärte Klaus Schmeißer den Gästen.

Im Fokus der Internetseite steht der Fahrradtourist. Ziel der Seite sei es, ihn zu informieren, bevor er sich auf das Fahrrad schwingt. Praktische Tipps, wie Routenverlauf, Höheprofile, Entfernungsangaben, Möglichkeiten, etwas zu essen, zu trinken oder zu übernachten und natürlich Sehenswürdigkeiten links und rechts der Route können der Internetseite entnommen werden. Und natürlich fehlen dort die Öffnungszeiten der Telegraphenstationen am Wegesrand nicht. Auch diverse Dateien für Navigationsgeräte sind eingestellt und können kostenlos herunter geladen werden. „I-Punkt ist die Standortanzeige in der mobilen Version. So kann jeder Tourist vor Ort mittels Smartphone oder Tablett sehen, wo er sich gerade befindet“, erklärt Klaus Schmeißer.

Neben der externen Firma wurde innerhalb des Vereins eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Entstehung der Internetseite voran zu bringen. Mitglieder waren Matthias Gaedke, Dr. Reinhard Ritter, Klaus Schmeißer und Torsten Wambach. Die Wartung der Internetseite übernimmt künftig der Verein selbst.

Der Internetauftritt des Telegraphenradweges wurde bewusst in Sachsen-Anhalt gestartet. Hier war auch mit der Beschilderung begonnen worden. In Sachsen-Anhalt hat der Radweg eine Länge von etwa 160 Kilometern. Davon sind bereits 115 Kilometer in den Landkreisen Börde und Jerichower Land beschildert. Der Landkreis Harz wird nun folgen. Zur Verständigung: Die Beschilderung wurde entlang vorhandener Radwege und Feldwege geschaffen.

Die Idee zur Beschilderung des Telegraphenradweges entstand bereits 2007 in der damaligen Interessengemeinschaft „Optische Telegraphie in Preußen“, ein Zusammenschluss aktiver Telegraphenfreunde entlang der gesamten ehemaligen Linie. Ziel sei es, dass der Telegraphenradweg alle 62 Stationen der Königlich-preußischen optischen Telegraphenlinie von Berlin bis Koblenz verbindet. Mit dem Bezug auf die Anfänge der Telegraphie im 19. Jahrhundert und damit auf den Ursprung heutiger moderner Kommunikationsmittel, habe der Radweg ein Alleinstellungmerkmal in Deutschland. Der Radtourist durchquert herrliche und abwechslungsreiche Naturlandschaften. Damit ist der Telegraphenradweg ein einzigartiges kulturelles Band quer durch Deutschland“, weiß Torsten Wambach zu berichten.

Über den Telegraphenradweg werde die gesamte Region an das überregionale Radwegenetz, wie beispielsweise dem Elberadweg, angeschlossen.

Wann starten Sie Ihre erste Radtour entlang des Telegraphenradweges? Beginnen Sie doch in unmittelbarer „Nachbarschaft“ und radeln von Oschersleben nach Ampfurth, vielleicht weiter über Hohendodeleben (Station Nummer 15 am Fuchsberg) nach Magdeburg zur Johannis-Kirche mit der Station Nummer 14.

Zur Info: www.telegraphenradweg.de