1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Ausleben will Schulstandort bleiben

Ratsbeschluss Ausleben will Schulstandort bleiben

Sollte es in Ausleben zur Schließung der staatlichen Grundschule kommen, strebt der Gemeinderat die Gründung einer Freien Grundschule an.

Von René Döring 22.08.2018, 01:01

Ausleben l Ende des jetzt begonnenen Schuljahres soll die Ausleber Grundschule geschlossen und sollen die Ausleber Mädchen und Jungen der Klassen 1 bis 4 gemeinsam mit denen der Gemeinde Am Großen Bruch in der Grundschule Hamersleben unterrichtet werden. So jedenfalls hat es der Verbandsgemeinderat der Westlichen Börde als zuständiger Schulträger bereits im Jahr 2013 beschlossen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund sinkender Schülerzahlen und der Landesgesetzgebung. Und dieser Beschluss ist nach wie vor der Stand der Dinge.

Da aber nicht zuletzt nach Auffassung von Bürgermeister Dietmar Schmidt in Ausleben der Wunsch weit verbreitet ist, Grundschul-Standort zu bleiben, wird hier schon seit einiger Zeit über eine Alternative nachgedacht. Die da nun Freie Grundschule lautet. Erste Gespräche sind auch schon mit einem möglichen Träger, nämlich mit der Arbeiterwohlfahrt geführt worden.

„Wir wollen eigentlich den Erhalt der staatlichen Grundschule. Doch wenn diese Schule geschlossen wird, dann brauchen wir einen Plan B, um auch in Zukunft eine Grundschule in unserem Ort zu haben“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Mager Montagabend während der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Und Mager wurde dabei vom stellvertretenden UWG-Fraktionsvorsitzenden Ronny Röper unterstützt: „Wir wollen unbedingt Grundschul-Standort bleiben.“

Weshalb ja mit der Arbeiterwohlfahrt bereits Gespräche geführt worden sind und nun am Montag in der Sitzung des Gemeinderates ein Beschlussentwurf zur Abstimmung stand. Der so etwas wie eine Willensbekundung ist, im Falle der Schließung der staatlichen Grundschule, das Projekt Freie Grundschule mit der Arbeiterwohlfahrt umzusetzen. Allerdings erst zum Schuljahr 2020/2021, da die Hamersleber Grundschule im nächsten Jahr noch längst nicht genügend Kapazität habe, um die Ausleber Schüler aufzunehmen. Weshalb der Verbandsgemeinderat seinen Schließungsbeschluss von 2013 ohnehin in Richtung Schuljahr 2020/2021 korrigieren müsse.

Jene Willensbekundung (Wortlaut siehe Informationskasten) hat der Ausleber Gemeinderat dann auch mit großer Mehrheit beschlossen. Lediglich der fraktionslose Ernst Romoser (Piratenpartei) hat dagegen gestimmt, nachdem er schon vor der Abstimmung dafür plädiert hatte, die Entscheidung auf eine der nächsten Gemeinderatssitzungen zu verschieben. Vielmehr sollten angekündigte Verordnungen des Landes abgewartet werden, die gegebenenfalls andere Strukturen der vier staatlichen Grundschulen der Westlichen Börde, beispielsweise Schulverbünde mit mehreren Standorten ermöglichen.

Was nach Meinung von Verbandsgemeindebürgermeister Fabian Stankewitz nicht so sehr viel bringen würde, wie er während der Ratssitzung sagte. Denn jüngste Anfragen beim Landesschulamt hätten ergeben, dass Verbünde von zwei oder gar von noch mehr bisherigen eigenständigen Grundschulen der Verbandsgemeinde eher nicht genehmigt werden würden. Deswegen sollte Ausleben jetzt auch mit Blick auf eine Freie Grundschule keinen Interessenten verprellen.

Was ja der Gemeinderat auch nicht getan hat. Vielmehr ist jetzt mit seinem Beschluss ein möglicher Weg hin zu einer von der Arbeiterwohlfahrt getragenen Freien Grundschule Ausleben geebnet, sollte die staatliche Grundschule geschlossen werden. Und das wäre dann eine Freie Grundschule ganz nach dem Vorbild der Großalsleber Montessori-Grundschule, die die Arbeiterwohlfahrt zu dem entwickelt hat, was sie heute ist.

Wofür im Anhang der Beschlussvorlage auch etliche Gründe benannt sind. In dem es beispielsweise heißt: „Durch die Neugründung einer Grundschule in freier Trägerschaft in Ausleben würde die Gemeinde weiterhin attraktiv für die Bewohner und weiteren Zuzug bleiben.“ Wie auch weitere Argumente laut Beschluss-Begründung für diesen Weg sprechen würden. Beispielsweise jenes: „Der Träger einer freien Grundschule unterliegt des betriebswirtschaftlichen Grundsätzen und versucht daher, mit einer hohen Qualität und einem modernen Standard Schüler zu gewinnen. Durch den Vorteil, auch über die gemeindlichen Einzugsgebiete hinaus mit diesen Argumenten zu werben, kann es dem freien Träger gelingen, langfristig den Grundschul-Standort in Ausleben zu sichern.“

Und wie Bürgermeister Dietmar Schmidt schließlich noch versicherte, werden in die Gespräche mit der Arbeiterwohlfahrt auch mehrere Mitglieder des Gemeinderates einbezogen, der ohnehin das letzte Wort hat. „Am Ende entscheidet natürlich der Gemeinderat, ob überhaupt, mit welchem Partner und unter welchen Bedingungen nach einer möglichen Schließung der staatlichen Grundschule eine Freie Ausleber Grundschule gegründet wird.“