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Reiterstein Vorbereitungen für Reitersteinfest

In Hornhausen wird auch 2019 wieder der Fund des sogenannten Reitersteins im Jahr 1874 gefeiert. Die Vorbereitungen für das Fest laufen.

Von Sebastian Pötzsch 05.09.2019, 01:01

Hornhausen l Im Dorfgemeinschaftshaus in der Badstraße in Hornhausen wird in diesen Tagen fleißig gewuselt. Inge Nahrstedt, Uta Schaller, Brigitte Beuke, Bernd Goltz und Rainer Beuke schleppen gerade Tische und Stühle vom Ausstellungsraum in andere Teile des Gebäudes. Außerdem hängen die Mitglieder des Kirchturmfördervereins gut ein Dutzend Rahmen an die Wände und rücken diverse Objekte ins rechte Licht. Die Mitstreiter sind gerade dabei, eine weitere Ausstellung im Rahmen des diesjährigen Reitersteinfestes vorzubereiten.

Die große Sause soll im Rahmen des Tages des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, 8. September, die Besucher nach Hornhausen locken. Das Fest wird um 10 Uhr mit einer Andacht und einem plattdeutschen Vortrag von Eva Brandt in der Sankt-Stephanus-Kirche eröffnet. Im Anschluss daran können Besucher den Sakralbau und die Dauerausstellung über die Hornhäuser Geschichte im Kirchturm besichtigen. Für 11 Uhr ist der Beginn der Festivitäten auf dem Außengelände des Dorfgemeinschaftshauses vorgesehen. Parallel dazu öffnet die aktuelle Ausstellung im Gebäude.

„Im Mittelpunkt steht dieses Mal die vielfältige und eng mit der Entwicklung des Dorfes verknüpfte Geschichte der ortsansässigen Vereine“, erklärt Ute Schaller und fügt hinzu: „Wie in vielen Gemeinden gab und gibt es auch in unserem Heimatort eine Fülle von Vereinen, die sich den unterschiedlichsten Themen widmeten.“ Neben Hobbyvereinen gebe es bis heute auch solche, die sich karitativen und humanitären Aufgaben verschrieben hätten. „Menschen treffen sich, um gemeinsam zu musizieren, Theater zu spielen, ihre Heimatsprache zu erhalten oder alte Fahrzeuge zu pflegen. Sie treffen sich, um Freude zu haben und diese mit anderen zu teilen“, hebt Ute Schaller hervor. Aktuell arbeiten insgesamt 14 Vereine in Hornhausen. Aufgrund der Vielfalt und der Fülle des Materials haben sich die Kuratoren entschlossen, in diesem Jahr mit der Vorstellung von vier Vereinen zu beginnen und sich im kommenden Jahr weiteren zuzuwenden. So widmet sich die 2019er Schau der Ortsgruppe der Volkssolidarität, dem Sportverein und der Freiwillige Feuerwehr.

Am Beginn der Ausstellung und der dazu in vielen Stunden recherchierten und zusammengestellten Broschüre steht jedoch der sogenannte Kaland, „laut einer Chronik aus dem 19. Jahrhundert im Jahr 1216 gegründet“, wie Inge Nahrstedt erklärt. Laut dem Internet-Lexikon „Wikipedia“ wurde der erste bekannte Verein, wie er heute definiert wird, im Jahr 1413 in London erwähnt. „Ziehen wir uns diese Definition zu Rate, ist der Kaland aber viel älter. Es wurde eine jährliche Mitgliedsgebühr erhoben, die Mitglieder mussten einen guten Leumund nachweisen und der Zweck des Kalands war karitativ. Es wurde für arme Leute gesammelt“, hebt Inge Nahrstedt hervor. Außerdem habe die Vereinigung ein Hospiz unterhalten, „wobei wir nicht genau wissen, an welchem Ort in Hornhausen.“ So wird einer der beiden Standorte auf dem ehemaligen Wirtschaftshof der einstigen LPG Typ II vermutet.

Bernd Goltz hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sportverein, heute Turn- und Sportverein Hornhausen (TSV), in Szene zu setzen. Selbst über 60 Jahre Mitglied und 24 Jahre Vorsitzender war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, „zumal bei mir alles archiviert ist“, wie er erzählt. Der erste Vorläufer des heutigen TSV ist laut seinen Unterlagen bereits im Jahr 1905 gegründet worden. „In diesem Jahr kam es zu ersten Fußballspielen mit Mannschaften anderer Orte“, erzählt der ehemalige Lehrer. Nach dem Ersten Weltkrieg seien regelmäßig Punktspiele absolviert worden.

Mehr wollen die Ausstellungsmacher an diesem Tag jedoch nicht verraten. „Wir hoffen ja auf viele Besucher und einen regen Zuspruch“, meint Bernd Goltz. Und Ute Schaller gibt noch mit auf den Weg, dass die Badstraße am Tag des Reitersteinfestes gesperrt sein wird. „Hier werden einige historische Fahrzeuge zu bestaunen sein“, erklärt die Hornhäuserin.