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Straßenbau 16 Bäume müssen weichen

Bevor die Bagger anrücken, um mit dem letzten Bauabschnitt der Hornhäuser Straße in Oschersleben zu starten, dauert es noch.

Von Yvonne Heyer 12.02.2021, 12:23

Oschersleben l Der letzte Abschnitt der Hornhäuser Straße zwischen dem Bahnübergang und dem Aufgang zur ehemaligen Brücke wird ab Mai 2021 als Gemeinschaftsmaßnahme des Bundes, vertreten durch Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt (LSBB), der Stadt Oschersleben, des Trink- und Abwasserverbandes Börde (TAV) und der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM) ausgebaut.

Das Bauvorhaben ist im Bauausschuss des Stadtrates hinlänglich vorgestellt und diskutiert worden. Die Sanierung der Bundesstraße 246 entlang der Hornhäuser Straße ist absolut notwendig, denn: Der vorhandene Straßenaufbau entspricht hinsichtlich Gesamtdicke und Materialbeschaffenheit nicht mehr den Anforderungen einer Bundesstraße und dem Verkehrsaufkommen. Die vorhandene Fahrbahnbreite und Straßenführung sei sehr großzügig und verleite zu nicht angepassten Geschwindigkeiten. Für Radfahrer gibt es keinen gesonderten Weg, sie müssen die Fahrbahn nutzen.

„Mit der vorliegenden Planung für die Straßensanierung werden die Fahrbahnschäden beseitigt und ein tragfähiger und frostsicherer Straßenaufbau hergestellt. Nicht minder wichtig ist die Sicherstellung einer funktionierenden Oberflächenentwässerung. Dafür wird ein neuer Regenwasserkanal verlegt“, erklären Stefan Hörold und Andreas Boehle von der Landesstraßenbaubehörde.

Die Verkehrssicherheit für Radfahrer soll durch einen durchgängigen Schutzstreifen in der Hornhäuser Straße erhöht werden. Da hierdurch das Halten und Parken auf der Fahrbahn nicht mehr zulässig ist, werden Längsparkplätze entlang der Reihenbebauung angeordnet. Die Umgestaltung der Einmündungen mit möglichst rechtwinkligen Anbindungen trage zudem zur Verbesserung der Sicht bei der Auffahrt auf die Bundesstraße bei.

Der Ausbau umfasst auf einer Länge von 261 Metern den Streckenabschnitt von der Einmündung Weststraße bis zum Bahnübergang. Damit erfolgt der Lückenschluss zwischen den bereits ausgebauten Streckenabschnitten. Im Zuge des grundhaften Ausbaus der Fahrbahn, dafür ist der Bund verantwortlich, entstehen neue Gehwege und ein Parkstreifen. Dafür hat die Stadt Oschersleben den Hut auch in finanzieller Hinsicht auf. Die Erneuerung des Regenwasserkanals ist ebenso Sache der Bodestadt. Die Erneuerung des Schmutzwasserkanals und der Trinkwasserleitungen geschieht in Regie des Trink- und Abwasserverbandes (TAV) Börde. Aufgabe der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM) ist es Trinkwasserleitungen umzuverlegen.

Neben einer 7,50 Meter breiten Fahrbahn sind beidseitig 2,50 Meter breite Gehwege geplant. Auf der Fahrbahn werden beidseitig 1,50 Meter breite markierte Radfahrer-Schutzstreifen angeordnet.

Stefan Hörold und Andreas Boehle berichten zum Bauablauf, dass drei Teilabschnitte geplant sind. Im Mai oder auch Juni dieses Jahres startet der erste Abschnitt am Knotenpunkt Hermann-Krebs-Straße/ Mühlenweg und damit am Bahnübergang. Dieser erste Abschnitt sei auch der anspruchsvollere, da auch die Bahn gequert werden müsse. Im Jahr 2022 folgt in zwei Abschnitten der Straßenbereich bis zur Weststraße. Inwieweit eine Zusammenfassung der Abschnitte und damit eine Beschleunigung der Maßnahme möglich ist, wird von den am Bau Beteiligten geprüft. „Wichtig ist die Erreichbarkeit der Anliegergrundstücke während der Bauphase“, so Hörold.

Die Baumaßnahme wird unter Vollsperrung durchgeführt. Eine Umleitung des Durchgangsverkehrs erfolgt über die Kreisstraßen K 1359 (Neindorfer Straße) und K 1364 in Richtung Hornhausen.

Beim Ausbau des Knotens am Bahnübergang, Teilabschnitt 1, ist eine Vollsperrung für alle Anlieger des westlich vom Bahnübergangs gelegenen Stadtgebiets erforderlich. Während dieser Bauphase ist ebenfalls die Umleitung über Hornhausen erforderlich. „Mit den Gewerbetreibenden der ‚Alten‘ Hornhäuser Straße wurde eine Lösung für die Zeit der Bauarbeiten gefunden. Sie selbst haben sich mit Vorschlägen in die Planung mit eingebracht“, berichtet Andreas Boehle.

Die Gesamtkosten für den grundhaften Ausbau der B 246 in der Hornhäuser Straße belaufen sich auf 1,213 Millionen Euro. Der Kostenanteil der Stadt Oschersleben liegt bei rund 623.000 Euro, die des Bundes bei 590.000 Euro.

Stefan Hörold und Andreas Boehle sind in diesen Tagen zum künftigen Bauabschnitt gekommen, um auf die anstehenden Baumfällungen aufmerksam zu machen. Die Fäll­arbeiten werden schon in den nächsten Tagen starten, da sie nur bis Ende Februar erlaubt sind.

Durch den notwendigen grundhaften Straßenausbau einschließlich der Erneuerung der Gehwege und der erforderlichen Anordnung von Längsparkplätzen sowie durch die Verlegung der Kanäle und Ver- und Entsorgungsleitungen müssen insgesamt 16 Bäume entlang der Hornhäuser Straße weichen.

„Infolge der umfangreichen Baumaßnahmen sind starke Beeinträchtigungen der Stamm- und Kronenbereiche und in besonderem Maß des statisch wirksamen Wurzelwerks der direkt an der Straße stehenden Bäume zu erwarten, was zu einer Schädigung und damit zu einer Verringerung der Standfestigkeit führt. Zudem weisen die Bäume, die bereits viele Jahre auf dem Buckel haben, schon jetzt Schäden, beispielsweise durch Pilzbefall, auf. Das notwendige Fällen der Bäume ist mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, die Fällgenehmigung liegt vor. Zugleich ist die Auflage erteilt, für die 16 zu fällenden Bäume Ersatz zu schaffen“, erklärten die Vertreter der Landesstraßenbaubehörde.

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bedeutet konkret, dass 14 Bäume direkt im Baufeld gepflanzt werden. Die Pflanzung erfolgt an mehreren Standorten entlang der Hornhäuser Straße. Damit werde das Bild einer baumbestandenen Straße wieder hergestellt. Bei den Bäumen handelt es sich um elf säulenförmige Spitzahornbäume sowie drei Säuleneichen in der Sackgasse. Zusätzlich werden in Parkanlagen weitere Bäume gepflanzt. In die Parkanlage in der Hornhäuser werden elf Bäume, wie Hainbuche, Schlitzblättrige Buche, rotblühende Kastanie, Berg-Ahorn, kleinkronige Winter-Linde und Feld-Ulme gesetzt. Um sechs Bäume wird der Havemannpark in der Hermann-Krebs-Straße reicher. Es handelt sich hierbei um Säulen-Blutbuche, Hänge-Buche und Echte Mehlbeere.

Um eine Baumreihe entlang der B 246 zwischen Hornhausen und Neuwegersleben zu komplettieren, werden hier weitere 17 Bäume gepflanzt. Es handelt sich um schmalkronige Laubbäume.

Voraussichtlich am Montag, 15. Februar, werden die Baumfällarbeiten bei halbseitiger Straßensperrung beginnen.