Kommunalpolitiker Sülzetal verabschiedet Rudi Wenzel
Rudolf Wenzel war 35 Jahre hauptamtlicher Bürgermeister sowie Ordnungsamtsleiter und Vize-Bürgermeister des Sülzetals. Am Donnerstag nahm der 65-Jährige seinen Abschied.
Schwaneberg l Der berufliche Abschied aus der öffentlichen Verwaltung und sein 65. Geburtstag fielen am Donnerstag für den Schwaneberger Rudolf Wenzel auf einen Tag. Nach 35 Jahren im öffentlichen Dienst nahm er als Ordnungsamtsleiter und Vize-Bürgermeister der Einheitsgemeinde Sülzetal seinen Hut. Ehrenamtlich bleibt er dem Sülzetal und seinem Heimatdorf unter anderem als Vorsitzender des Kultur- und Heimatvereins Schwaneberg erhalten.
Rudolf Wenzels Freund und politischer Weggefährte, der heutige Schwaneberger Ortsbürgermeister Axel Spengler, hatte die Feierstunde zum Abschied in der Heimatstube generalstabsmäßig vorbereitet. Bereits am Eingang empfing seine Tochter Laura Spengler (20) in eine Bördetracht gekleidet die Gäste und bot erfrischende Getränke an. Die Hände vieler politischer und beruflicher Weggefährten hatte Wenzel gestern zu schütteln. Unter den Gästen waren unter anderem der frühere Landrat und heutige Bauminister Thomas Webel, Ex-Bauminister Karl-Heinz Daehre und der heutige Landrat Hans Walker (alle CDU). Außerdem Gemeinderatsvorsitzender Guido Heuer (CDU) und Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) sowie zahlreiche jetzige und vergangene Ortsbürgermeister, Ortschaftsräte und Gemeinderäte aus der Einheitsgemeinde. Der Ortschaftsrat Schwaneberg mit Axel Spengler, Fred Braumann und Herbert Otto Braune hatte extra eine Abschieds- urkunde angefertigt.
Rudolf Wenzel, der in Schwaneberg geboren wurde, hatte nach dem Abschluss der Schule eine Lehre zum Traktorenschlosser im Kreisbetrieb für Landtechnik absolviert. Nach dem Armeedienst heiratete Rudolf Wenzel 1970 seine Ehefrau Hannelore. Gemeinsam zogen sie zwei Kinder groß. In Schwerin schloss Wenzel sein Studium zum Agrar-Ingenieur-Ökonom ab. Danach arbeitet Wenzel als hauptamtlicher Gewerkschafter auf Kreis- und Landesebene, um ab 1990 als hauptamtlicher Bürgermeister in Schwaneberg zu agieren. Mit der Gründung der Einheitsgemeinde Sülzetal übernahm Wenzel dann die Stelle des Ordnungsamtsleiters und die des stellvertretenden Bürgermeisters.
"Die Menschen werden es Ihnen danken, Sie haben viel für das Sülzetal getan", sagte Landesbauminister Thomas Webel, der zuvor im Kreis als Landrat wirkte. Webel erinnerte daran, dass Schwaneberg unter der Regie von Wenzel ein Guthaben von 500 000 Mark in die Einheitsgemeinde eingebracht habe.
Landrat Hans Walker machte deutlich, dass ein Bürgermeister und Verwaltungsmann wie Rudolf Wenzel in seiner Arbeit "den Rücken hinhalten musste für Dinge, die nicht so gut gelaufen sind". Der frühere Bauminister Karl-Heinz Daehre, der auch die Glückwünsche des früheren Sülzetal-Bürgermeisters Erich Wasserthal überbrachte, sagte, dass Wenzel der "ausgleichende Faktor bei der Gründung der Einheitsgemeinde Sülzetal, damals der ersten in Sachsen-Anhalt, gewesen ist". "Dass Schwaneberg innerhalb der Einheitsgemeinde Sülzetal etwas Besonders ist, ist die Handschrift von Rudolf Wenzel", sagte Bürgermeister Jörg Methner. Er wünschte sich, dass der Jubilar und Pensionär Wenzel der Gemeinde durch sein Engagement erhalten bleibe.