Ordnungsamt: 15 bis 20 Tiere im Jahr werden einfach ausgesetzt Tierschicksale: Hunde warten auf Besitzer
Während sich viele Hundebesitzer sogar in Agilityvereinen intensiv um ihre Vierbeiner kümmern, werden einige Tiere einfach ausgesetzt. Allein in der Stadt Wanzleben - Börde können jährlich 15 bis 20 aufgefundene Hunde keinem Eigentümer zugeordnet werden.
Wanzleben l Während Hunde treue Weggefährten für den Menschen sein können (siehe nebenstehender Beitrag), ist es offenbar umgekehrt nicht immer so. Das kann zumindest Kai Pluntke vom Ordnungsamt der Stadt Wanzleben - Börde berichten. Tiere werden einfach ausgesetzt und allein gelassen. "Nur einige wenige können aufgrund von Hinweisen oder der Informationen auf dem Chip (Pflicht für alle seit März 2009 geborenen Hunde) dem Besitzer zugeordnet werden", erklärt er. In 15 bis 20 Fällen pro Jahr sei die Suche des Ordnungsamtes erfolglos. Dann müssen die Hunde beim Tierrettungsdienst Gröningen untergebracht werden. Aktuellster Fall: Vor etwa drei Wochen haben mitten in der Nacht Leute einen Jack Russel Terrier auf der Polizeiwache in Wanzleben abgegeben. Ein Eigentümer dazu konnte bisher nicht gefunden werden. Tierretter Thomas Rozanski aus Gröningen: "Wir hoffen immer noch auf Hinweise." Der Hund wurde wahrscheinlich ausgesetzt. Er könnte aber auch weggelaufen sein. Aus diesem Grund muss das Ordnungsamt bzw. die Pension den Hund für sechs Monate in Verwahrung nehmen, bis der Hund wieder vermittelt werden kann. Kai Pluntke: "Uns ist es natürlich immer ein Anliegen, die aufgefundenen Hunde so schnell wie möglich auch schon innerhalb der vorgegebenen Frist, dann aber unter Vorbehalt, zu vermitteln."
Erfolgreich war dies zum Beispiel nach dem Auffinden von zwei Beagle-Hunden am Bahnübergang zwischen Wanzleben und Klein Wanzleben. Sie waren nacheinander nahe der Bundesstraße offenbar ausgesetzt worden. Einer der beiden Hunde konnte recht schnell an einen neuen Halter nach Klein Wanzleben vermittelt werden. Als dieser dann mit dem Beagle spazieren ging, erfuhr er von einem Passanten, dass der Hund jemandem im Ort gehöre. Das Ordnungsamt hatte nach dieser Information die Recherchen intensiviert und die Vergabe an den neuen Besitzer rückabgewickelt. Doch der rechtmäßige Eigentümer konnte auch nach weiterer Zeit nicht ausfindig gemacht werden. "Inzwischen lebt der Vierbeiner bei einer neuen Familie in Wolfenbüttel. Auch der zweite Beagle hat ein neues Zuhause gefunden", so Rozanski. Wer einen Hund aussetzt, macht sich wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz strafbar. Ihm drohen einen Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren. Die aufgefundenen Hunde werden vermittelt unter: