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Nach 23 Jahren Abschied mit Büfett: Landsenioren Osterburg haben ihre letzte Versammlung

Jetzt hat wirklich alles seine Ordnung. Nachdem sich die Landsenioren Osterburg während der Corona-Pandemie quasi per Post aufgelöst haben, holten sie nun in GroßGarz ihre letzte Versammlung nach. Mit großem Büfett – und es tat schon noch mal weh.

Von Karina Hoppe 02.07.2021, 15:50
Das Abschiedsbüfett im ?Gasthaus Schulz? Groß Garz. Die Gaststätte war das Stammlokal der Landsenioren Osterburg.
Das Abschiedsbüfett im ?Gasthaus Schulz? Groß Garz. Die Gaststätte war das Stammlokal der Landsenioren Osterburg. Foto: Karina Hoppe

GroßGarz/Osterburg - Schade. Dieses Wort war immer wieder zu hören am Donnerstag im „Gasthaus Schulz“ Groß Garz. Die Landsenioren Osterburg haben dort ihre Auflösungsversammlung nachgeholt. Die Corona-Pandemie hatte dem immer älter werdenden Verein „den Todesstoß“ gegeben, sagte Hans-Joachim Kricheldorf als Vorsitzender ade. Der Vorstand musste die Abstimmung über das Vereinsende gar per Post einholen. Längst ist alles Offizielle abgewickelt, das Treffen am Donnerstag war so etwas wie die Krönung. „Die Leute haben sich so sehr gefreut über die Einladung, ich habe alle persönlich angerufen“, sagte Kricheldorf. 65 Personen fanden sich ein – nach Coronawirren endlich ein Wiedersehen. Aber auwei, es war das letzte in dieser Form. So schauten sie Landsenioren gemeinsam zurück, erinnerten und bedankten sich. Auch bei der Gemeinde Iden, die den Verein zuverlässig finanziell unterstützte. Bürgermeister Norbert Kuhlmann (parteilos) saß mit am Tisch des Vorstands. Neben ihm der Seehäuser Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth (Freie Wähler), der sich sehr mit den Landsenioren verbunden gefühlt habe. „Ich bin wirklich immer gerne hergekommen. Hier sind Menschen mit viel Lebenserfahrung. Ich habe aus den Gesprächen viel mitnehmen können“, sagte Kloth.

Busse wurden nicht mehr voll

Kricheldorf äußerte, dass es trotz alledem nichts nütze – die Entscheidung für die Vereinsauflösung sei alternativlos. Zuletzt hatten nur noch 30 Mitglieder des Vereins einen landwirtschaftlichen Hintergrund, alle anderen waren – auch gern gesehene – „Menschen vom Lande“. Nicht zuletzt sind auch die Macher aus der ersten Reihe durchaus betagt. Die Busse wurden nicht mehr voll, kleinere Busse seien viel teurer. Und weniger Veranstaltungen im Jahr zu organisieren – es waren im Schnitt zehn – das wollte der Verein nicht. „Man soll gehen, wenns am schönsten ist“, so Kricheldorf. Bernd und Monika Meusel aus Petersmark kamen erst vor vier, fünf Jahren als Quereinsteiger zu den Landsenioren, „die Veranstaltungen waren für uns sehr lehrreich, wir bedauern, dass wir erst so spät beigetreten sind, es hat hier alles gepasst“, sagte Monika Meusel. Ihre Tischnachbarin Inge Küssner, auch ein Mensch vom Lande habe sich „sehr, sehr wohl gefühlt. Ich werde das alles vermissen“. Weil das wohl auch Hans-Joachim Kricheldorf so geht, hat er am Donnerstag zumindest mal erwähnt, dass die Havelberger Landsenioren trotz ihrer Vereinsauflösung immer noch eine Weihnachtsfeier organisieren. Und dass Kricheldorf die Telefonliste auf jeden Fall nicht wegwerfen werde...

Die Landsenioren Osterburg haben in 23 Jahren 233 Veranstaltungen beziehungsweise Kurzreisen organisiert. Hinter diesen stehen 17272 Teilnehmer, das waren pro Veranstaltung durchschnittlich 75 Personen. Der Verein hatte in der ganzen Zeit 2 Vorsitzende, die ersten 10 Jahre war es Hans-Henning Horzetzky aus Drüsedau, die letzten 13 Jahre Hans-Joachim Kricheldorf aus Büttnershof.