Besuch Auf den Spuren des Urgroßvaters
Der Urenkel des ersten Osterburger Ehrenbürgers Heinrich Eckolt weilte zum ersten Mal in Osterburg.
Osterburg l Johannes Wilke besuchte erstmals Osterburg. Der 70-Jährige wandelte auf den Spuren seiner Vorfahren. Er wollte einiges in Erfahrung bringen. Denn von seinem Urgroßvater, einem Ehrenbürger der Biesestadt, weiß er noch zu wenig.
Wilke ist der Urenkel von Heinrich Eckolt. Den Einwohnern Osterburgs dürfte in Bezug auf ihn zumindest eine zwischen der Lindenstraße und der Bahnhofsallee liegende Straße bekannt sein. Die Straße in Nachbarschaft der Linden-Sporthalle trägt den Namen Heinrich-Eckolt-Allee. Am 4. Januar 2010 wurde sie von Puschkinallee auf den neuen Namen getauft. Und das natürlich nicht ohne Grund. Denn Heinrich Eckolt fungierte mehrere Jahre als Direktor des Königlichen Altmärkischen Lehrer-Seminars, des heutigen Markgraf-Albrecht-Gymnasiums. Immerhin 24 Jahre lang stand er an der Spitze dieser Einrichtung, von 1870 bis 1894. Demzufolge nahm Johannes Wilke, der in den Berufsjahren seine Brötchen als Lehrer verdiente, neben der Eckolt-Allee auch das Gymnasium in Augenschein und fotografierte es.
Es war ein erster Besuch in Osterburg – aber sicherlich nicht der letzte für den 70-Jährigen, der 750 Kilometer von der Altmark entfernt beheimatet ist. Der Urenkel Eckolts legte Anfang dieser Woche während der Fahrt von seinem Heimatort Radolfzell am Bodensee (Landkreis Konstanz) an die Mecklenburgische Seenplatte einen Zwischenstopp in Osterburg ein. „Ich bin froh, dass ich hier bin“, so Wilke. „Leider weiß ich zu wenig über den Menschen Heinrich Eckolt.“
Mit Informationen über seinen Urgroßvater, der 1837 das Licht der Welt erblickte, wurde er im Kreismuseum „gefüttert“. Dessen Leiter Frank Hoche konnte unter anderem darüber berichten, dass Heinrich Eckolt vor seinem Engagement in Osterburg als Pfarrer in Calbe/Saale wirkte. „Es besteht die Hoffnung, dass er im dortigen Pfarrarchiv weitere Informationen erhält“, gab ihm Hoche diesen Tipp. Der Museumschef bedauert, dass keine Abbildungen über den Ehrenbürger der Stadt vorhanden sind. Nach seinen Berufsjahren in der Biesestadt zog Heinrich Eckolt nach Prenzlau bei Berlin.
Johannes Wilke, dessen Mutter Lieselotte die Tochter von Johannes, einem Sohn Heinrich Eckolts, war, begab sich auf der Suche nach möglichen Dokumenten auch in das Einwohnermeldeamt. Und hatte Erfolg.
Wilke nahm freudestrahlend einige Urkunden-Kopien von Johannes Eckolt, der auch in Osterburg lebte, entgegen. „Er hatte jede Menge Brüder“, konnte er über seinen Großvater in Erfahrung bringen. Er hätte beim Seegefecht bei den Falklandsinseln (1914) sein Leben verloren. Johannes Wilke war von der Stadt, die Charme versprühe, sehr angetan.