Biedermeier-Zauber wieder an der Elbe

Zeitreise ins 19. Jahrhundert: Am 7. und 8. Juli hält in Werben wieder die Biedermeier-Zeit Einzug. Rund um die Johanniskirche herrscht das beliebte Markttreiben.

Werben l Wenn die Damen in weit ausladenden Kleidern und großen Hüten, die Herren in Frack und Zylinder durch die Altstadtgassen flanieren, ist wieder Biedermeierzeit in Werben. Am 7. und 8.Juli können die Besucher in der kleinen Fachwerkstadt an der Elbe eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert erleben.

An den Marktständen rund um die St. Johanniskirche bieten Händler, Handwerker sowie Künstler aus nah und fern ein reichhaltiges und zur Biedermeierzeit passendes Angebot. Erstmals sind in diesem Jahr auch Vereine aus Sachsen und Franken in Werben zu Gast. Die Biedermeierfreunde aus dem fränkischen Bad Steben verkaufen auf dem Markt ihre selbstgefertigten Schuten - die großen Hüte, die die Frauen zur Biedermeierzeit trugen. An beiden Tagen gibt es für die Besucher ein reichhaltiges und zum Markt passendes Programm. Am Sonnabend ab 16 Uhr erklingt in der Johanniskirche Kammermusik der Biedermeierzeit mit Werken von Franz Schubert. Die Berliner Papiertheaterbühne Liselotte ist mit dem neuen Stück "Der Brigant" (Der Räuber) zu erleben, an beiden Tagen jeweils ab 15 Uhr, Sonntag auch ab 13 Uhr. Papiertheater sind eine Erfindung der Biedermeierzeit, bei der sich, ähnlich wie beim Marionettentheater, Figuren aus kolorierter Pappe über eine Bühne bewegen. Ein neues Stück präsentiert auch die beliebte Werbener Theatergruppe Altmärkisches Treibgut, die das zeittypische Werk "Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung" in der Salzkirche aufführt, bereits am Freitag, 6. Juni, ab 19Uhr und zum Marktausklang am Sonntag ab 17 Uhr.

Wer wissen möchte, wie das Biedermeier zu seinem Namen kam, sollte die Veranstaltung der Lesegesellschaft "Gute Stube" nicht verpassen, jeweils ab 14 Uhr im Küsterhaus. Dort ist unter anderem auch die Ausstellung des Berliner Künstlers Christian Ulrich zu sehen, der die Werbener Biedermeiermärkte der vergangenen Jahre gezeichnet hat. Kirchenführungen in St. Johannis gibt es am Sonnabend ab 15 Uhr und am Sonntag ab 12 Uhr.

Für die kleinen Besucher gibt es Kinderspiele aus der Biedermeierzeit, organisiert vom Förderverein "Werben für Kinder". Die Feuerwehrkapelle ist am Sonntagnachmittag mit einem Platzkonzert zu erleben und ebenfalls am Sonntag rasselt die Königlich Hannoversche Postkutsche wieder vierspännig über das Werbener Pflaster. Im Kaffeegarten können sich die Besucher den Kuchen schmecken lassen, musikalisch unterhalten von Werner Jose und seinem Akkordeon.

Auch in diesem Jahr fährt wieder ein Schiff von Wittenberge zum Biedermeier-Sommer. Die MS Wels startet am Sonnabend um 10Uhr am Wittenberger Sportboothafen und erreicht Werben um 13 Uhr. Fahrräder können an Bord mitgenommen werden. (Anmeldung unter info@freizeit-park-wittenberge.de oder telefonisch unter 03877/79195).

Der Biedermeier-Markt beginnt am Samstag, 7. Juli, um 12Uhr und am Sonntag, 8. Juli, nach dem Gottesdienst in der St. Johanniskirche (10 Uhr) um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Mit dem Erlös des Festes finanziert der Arbeitskreis Werbener Altstadt dringende Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen in der Stadt.