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CDU-Streit Osterburger bleiben auf Distanz

Konträre Ansichten zur Aufklärung des Stendaler Wahlskandals brachten Osterburger CDU-Mitglieder und den Kreischef an einen Tisch.

Von Nico Maß 23.02.2019, 00:01

Osterburg l Dass sich CDU-Kreisverbandschef Chris Schulenburg am Donnerstag im „Kanzler“ den Fragen der Osterburger Christdemokraten zum Wahlskandal, dessen Aufarbeitung und seinen weiteren Folgen stellte, befand der Ortsverbandsvorsitzende Matthias Köberle als respektabel. Dennoch haben die Aussagen während der Gesprächsrunde „nichts verändert, die Positionen haben sich nicht angenähert.“

Der Ortsvorstand, der die Aufklärungsarbeit der Kreis-CDU zum Wahlskandal bemängelt sowie ihren Umgang mit Nico Schulz und Rüdiger Kloth kritisiert, bleibt bei seiner Abgrenzung zur Kreis-CDU, Osterburgs Ortsverband stellt keine Kandidaten für den Kreistag auf. Dies sei in der Versammlung von vereinzelten Stimmen unter den 20 anwesenden Mitgliedern auch kritisch gesehen worden, „weil wir uns ihrer Meinung nach unserer Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Einflussnahme berauben“, räumte Köberle ein. Die große Mehrheit habe aber die Position des Ortsvorstandes mitgetragen, sich dieses Mal aus dem Kreistagswahlkampf der Kreis-CDU herauszuhalten, betonte er.

Wie es über den Wahltag 26. Mai hinaus zwischen dem Ortsverband und der Kreisspitze weitergeht, ist für Köberle offen. Generell stehe und falle vieles mit Ereignissen wie der in diesem Jahr anstehenden Neuwahl des Kreisvorstandes. Man bleibe auch gesprächsbereit. „Eigenen Gesprächsbedarf haben wir nach der Runde am Donnerstag aber vorerst nicht mehr.“

CDU-Kreisschef Chris Schulenburg hat im „Kanzler“ nach eigenen Angaben „nochmals umfassend dargestellt, was der Kreisvorstand alles zur Aufklärung beigetragen hat.“ Es sei schlichtweg falsch, wenn behauptet werde, dass hier etwas ausgesessen werden soll. „Da die Osterburger fast ein Jahr lang nicht an Sitzungen des Kreisvorstandes teilgenommen hatten, ist leider ein Informationsdefizit entstanden. Die Osterburger sicherten zu, dass sie nun wieder regelmäßig an Sitzungen teilnehmen werden, damit dieses Informations­defizit in Zukunft verhindert wird.“

Nachdem sich Osterburgs Ortsverband nun auf Stadt- und Ortsratswahl konzentrieren will, werde die Zeit zeigen, inwieweit er wieder mit benachbarten CDU-Ortsverbänden und dem CDU-Kreisverband zusammenarbeiten wolle. „Die Osterburger haben leider die Tür zugeschlagen. Es liegt an ihnen, diese wieder zu öffnen.“

Wie Schulenburg erklärte, sei er von vielen CDU-Mitgliedern aus Osterburg angesprochen worden, „wie ein Vorstand denn überhaupt solch eine Entscheidung, für den Kreistag nicht zu kandidieren, satzungsgemäß treffen kann. Schließlich hat jedes CDU-Mitglied aus Osterburg aufgrund unserer CDU-Satzung das Recht, für den Kreistag zu kandidieren. Viele CDU-Mitglieder und -Wähler aus Osterburg sind mit dieser Entscheidung mehr als nur unzufrieden, das habe ich aus Gesprächen herausgehört.“ Er werde weiter für Osterburg kämpfen und wolle nicht, dass die Hansestadt geschwächt wird. „Deshalb werden auch Osterburger auf der CDU-Kreistagsliste kandidieren.“ Nach Schulenburgs Angaben handelt es sich dabei um Ringhard Friedrich (Walsleben), Michael Bilang (Krumke) und Katharina Matzat (Dobbrun).