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Herzberger brachte während seines Konzertes in der Kreveser Kirche Werke mitteldeutscher Komponisten zu Gehör Christopher Lichtenstein spielt die Gansen-Orgel

06.08.2012, 03:28

Krevese (fsc) l Zum dritten Konzert im 31. Orgelsommer in der Klosterkirche St. Marien begrüßte Jan Kleemeier, Vorsitzender des Fördervereins Gansen-Orgel, am Sonnabend viele Besucher, darunter etliche Stamm-Zuhörer, und den Organisten Christopher Lichtenstein aus Herzberg/Elster. Auf dem Programm standen Werke mitteldeutscher Komponisten des 17./18. Jahrhunderts wie zum Beispiel von Samuel Scheidt (1587-1654), Johann Pachelbel (1653-1706), Georg Böhm (1661-1733) und Johann Sebastian Bach (1685-1750).

Bevor Lichtenstein sich an die Orgel setzte, gab er dem Publikum einen Einblick in die Orgelmusik jener Zeit, die an "einer Schnittstelle zwischen dem mittel- und dem norddeutschen Kulturraum angesiedelt" war. Viele Einflüsse, die aus dem Norden und aus dem Süden, hier bis aus Italien kommend, nach Mitteldeutschland gelangt waren, seien von den Komponisten verarbeitet worden.

Christopher Lichtenstein, Jahrgang 1984, hatte schon als Sechsjähriger mit dem Klavierspiel begonnen und mit 13 Jahren erste Orgelstunden erhalten. Beide Instrumente bestimmten seinen beruflichen Werdegang, den er mit einem Hochschulstudium (Diplom Orgel) und einem Auslandsstudium sowie zahlreichen Orgel-Meisterkursen krönte. Der Herzberger, dessen Herz für historische Orgeln schlägt, ist unter anderem 1. Vorsitzender des von ihm gegründeten "Vereins zur Förderung der Kirchenmusik im Pfarrbereich Uebigau", der sich für den Erhalt beziehungsweise die Instandsetzung von Orgeln in seiner Heimatregion in Südbrandenburg einsetzt.

Vor dem Orgelkonzert nutzten Besucher wie Johanna Holtz aus Kerkuhn und Lydia Schulz aus Kleinau die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung "300 Jahre Alter Fritz - Der Einfluss preußischer Denkweisen auf die Kreveser Kirchenkunst". So erfuhren sie durch die ausgestellten Schautafeln unter anderem, dass Christoph Georg von Bismarck 1706 zum königlichen Direktor der Altmark ernannt worden war. Ein Jahr später habe er die Kreveser Kirche renovieren und den Kirchturm mit der barocken Haube mit offener Laterne schmücken lassen.