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Rohrbecker feiern Heiligen Abend gemeinsam in und an ihrer Kirche / Dorfgemeinschaftliches Treffen soll zur Tradition werden Christvesper klingt bei Glühwein gesellig an der Feuerschale aus

27.12.2013, 01:06

Rohrbeck (apu) l In Rohrbeck wurde der Heilige Abend auf ganz besondere Weise gefeiert. Auf Einladung des Dorfvereins trafen sich viele Einwohner in der Kirche zu einer stimmungsvollen Christvesper, die anschließend gesellig bei Glühwein an der Feuerschale ausklang.

Im vergangenen Jahr hatten die Rohrbecker erstmals auf diese Weise den Heiligen Abend begangen. Jeder brachte von zu Hause etwas Schmuck mit, mit dem dann der Weihnachtsbaum in der Kirche gemeinsam geschmückt wurde. Nach dem Weihnachtsfest wurden die Kugeln, Stroh- sterne, Papierengel und Holzfiguren in der Kirche in einer Molle eingelagert - und dienten auch dieses Jahr wieder zum gemeinsamen Schmücken des Christbaums.

"Leuchten in den Augen ist Tor in die eigene Kindheit"

"Es ist eine Freude, auch diesmal wieder so viele Leute aus dem Dorf in der Kirche zu sehen. Wir haben ein kleines Programm vorbereitet, das Teil unserer heutigen Weihnachtsfeier sein wird", begrüßte der Vorsitzende des Rohrbecker Dorfvereins, Jörn Menning, die Besucher. "Für uns Erwachsene ist es immer wieder etwas Besonderes zu Heiligabend und Weihnachten das Leuchten in den Kinderaugen zu sehen. Das ist für uns das Tor in die eigene Kindheit. Wir erinnern uns daran, wie wir selbst als Kinder Weihnachtern feierten, wie wir uns über unsere Geschenke freuten", so Menning weiter. Kinder aus dem Dorf waren es dann auch, die mit einem gemeinsam vorgetragenen Weihnachtsgedicht den ersten Beitrag zur Christvesper darboten. Es folgte ein Gebet, gesprochen vom Diakon Andreas Kloß. Darin hieß es unter anderem: "Mach uns empfänglich für das Wunder dieser Nacht."

Kerstin Sasse trug die bekannte Weihnachtsgeschichte (nach Lucas) vor. Der aus Tschechien stammende Wahl-Rohrbecker Pavel brachte sich auch diesmal wieder mit instrumentalen Einlagen ins Programm mit ein, spielte Stücke auf der Geige und einem der Klarinette verwandten Instrument. Die Sterne bestimmten thematisch die Andacht von Andreas Kloß. Vom weithin sichtbaren Adventsstern am Turm der Rohrbecker Kirche und dem Sternenhimmel, der immer schon die Phantasie der Menschen anregte, kam er über die berühmte Geschichte des Kleinen Prinzen bis zum Stern von Bethlehem.

Zur Rohrbecker Christvesper gehörte natürlich auch das gemeinschaftliche Singen bekannter Weihnachtslieder.

Jörn Menning nutzte das feierliche Treffen zu einem Jahresrückblick. Eingangs gedachte er der 2013 verstorbenen Rohrbecker. Eines der wohl prägendsten Ereignisse sei das Elbe-Hochwasser im Juni gewesen. "Für mich war es vor allem beeindruckend, zu erleben, wie die Menschen zusammenrücken, wenn es erforderlich wird. Das sollte uns Mut geben." Der Vorsitzende ließ auch die aus seiner Sicht bedauerlichen und letztendlich "von oben vorgegebenen" Schulschließungen in der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck nicht unerwähnt.

"Gemeinschaftlich unsere Orte lebenswert erhalten"

Menning: "Angesichts solcher Entwicklungen wird eines jedoch ganz deutlich: Helfen können wir uns nur selbst - gemeinschaftlich. Nur so können wir erreichen, dass unsere Orte trotzdem lebenswert bleiben. Dafür ist es wichtig, dass wir uns so akzeptieren wie wir sind. Und wenn jeder etwas tut, ist für alle viel erreicht."

Nach dem gemeinsamen Singen des sechsstrophigen Liedes "Stille Nacht" gingen alle gemeinsam hinaus vor die Kirche. Dort wurde ein kleines Lagerfeuer in der Feuerschale entfacht und Helmut Sasse schenkte Apfelpunsch beziehungsweise heißen Brombeerwein an alle aus. Vom Turm aus intonierte Peter Kunze Weihnachtslieder auf der Trompete. So blieben die Rohrbecker noch eine zeitlang in gemütlicher und geselliger Runde beisammen. Es war eine ganz besondere und in der Region wohl einmalige Einstimmung auf das Weihnachtsfest.