Container für Obdachlose

Osterburg l Für die dreiköpfige Familie Katillus aus Osterburg wird eine Unterkunft im Gewerbegebiet Am Bültgraben hergerichtet. Für diese Variante votierte am Montagabend der Bau- und Wirtschaftsförderungsausschuss. Damit sprachen sich die Mitglieder gegen die Pläne aus, die ehemalige Obdachlosen-Unterkunft in der Werbener Straße zu sanieren.

Auf einem Betriebsgelände im genannten Gewerbegebiet stünde eine Container-Wohnanlage frei, informierte Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz die Anwesenden. Auch die zu erwartetenden Kosten wären im Vergleich zur Sanierung des Gebäudes in der Werbener Straße geringer. Es würden beispielsweise kleinere Dachreparaturen und eine Zuwegung anfallen. Die Kosten hierfür betragen 16 000 Euro. Für das ehemalige Obdachlosenheim plante die Kommune mit 28 500 Euro. Der Einbau einer Rampe im Außenbereich und die Instandsetzung der Sanitäranlagen würden im Fall eines Einzuges der Familie, deren ältestes Mitglied auf den Rollstuhl angewiesen ist, notwendig werden.

Als eine Übergangslösung beschrieb der Bürgermeister die aktuelle Situation der Familie, die derzeit in einer kommunalen Wohnung in der August-Bebel-Straße untergekommen ist. Demnach muss sie dort raus. Bei der Prüfung nach entsprechendem barrierefreien Wohnraum wurden keine verfügbaren Räume für die von der Obdachlosigkeit bedrohten Familie gefunden. „Als Stadt sind wir gesetzlich verpflichtet, eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen“, so Nico Schulz. Die Mitglieder des Bau- und Wirtschaftsförderungsausschusses erachten es auch für sinnvoll, nicht in die ehemalige Obdachlosenunterkunft zu investieren. Einstimmig sind sie für die Lösung im Gewerbegebiet Am Bültgraben.

Ende Mai half die Stadt der Familie Katillus bei der Suche nach einer neuen Bleibe, nachdem sie das Haus in der Osterburger Wasserstraße verlassen musste. Dort stürzte der Giebel in sich zusammen, später wurde das Haus abgerissen.