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Corona-Pandemie Waldbadverein sagt Termine ab

Wegen der Corona-Pandemie haben die Förderer des Waldbades Seehausen nahezu ihren gesamten Veranstaltungskalender gestrichen.

Von Ralf Franke 12.05.2020, 01:01

Seehausen l Mit Temperaturen von fünf Grad Celsius und leichtem Nieselregen ließ der erste Tag der Eisheiligen gestern keine rechte Vorfreude auf den Sommer, geschweige denn auf einen Freibadbetrieb am Seehäuser Schillerhain aufkommen. Trotzdem agierte die „Rentnerbrigade“ des Waldbad-Fördervereins nach einer ersten Lockerung der corona-bedingten Kontakteinschränkungen munter wie eh und je, um das Naherholungszentrum wieder auf Vordermann zu bringen.

Nur mit kosmetischen Arbeiten geben sich die Mitglieder um ihren Vorsitzenden Walter Fiedler und deren Helfer schon lange nicht mehr zufrieden. In diesem Jahr haben sie sich als Schwerpunkt die Sanierung des Planschbeckens und dessen Umfeldes auf die Flaggen geschrieben. Wie gehabt übernimmt ein harter Kern an Ruheständlern das meiste in Eigenleistung. Einiges muss aber auch von Fachfirmen erledigt werden. Und weil das Coronavirus überall direkt oder indirekt zuschlagen kann, kommt es bei der Neuverkleidung des Beckens jetzt auch zu Verzögerungen. Derzeit wäre dem Verein eine Verschiebung der für das Pfingstwochenende vorgesehenen Baderöffnung gar nicht so unrecht, ließ Fiedler im Gespräch mit der Volksstimme durchblicken. Ansonsten könnte das Planschbecken im Fall der Fälle aber auch erst einmal gesperrt bleiben.

Der Schwimmerbereich sei jedenfalls einsatzfähig, hatte Bürgermeister Detlef Neumann in der vergangenen Woche in der Stadtratssitzung verkündet. In der kommenden Woche soll übrigens Wasser in das frisch geflickte und gestrichene 50-Meter-Becken eingelassen werden. Derzeit arbeiten die Unruheständler zum Beispiel am barrierefreien Zugang zum Planschbecken, sanieren den Putz am Giebel des Sanitärtraktes oder sagen der Winter-Patina mit dem Hochdruckreiniger den Kampf an.

Weil die 2020er Freibadsaison mit so vielen Fragezeichen behaftet ist, hat der Verein am Sonntag alle Eigenveranstaltungen dieses Sommers abgesagt (wir berichteten). Fiedler geht davon aus, dass es Kontaktbeschränkungen auch bei erlaubtem Badebetrieb in irgendeiner Form noch länger geben wird. Unter den Voraussetzungen seien weder der große Frühjahrsputz, noch eine Kinovorführung oder der Kindertag möglich. Das Schwimm-Event, das am dritten Juni-Wochenende stattfinden sollte, um auf das Waldbad, die Mängel beim Schwimmunterricht sowie bei der Gesundheitsvorsorge aufmerksam zu machen und Spenden einzuwerben, ist noch nicht ganz abgesagt. Das könnte noch zum Saisonabschluss vom 4. bis 6. September über die Bühne gehen.

Positive Nachrichten kommen derweil von der Spendenfront des Vereins, der jeden Cent gebrauchen kann, weil das Projekt Planschbecken jetzt als Quasi-Neubau deutlich teurer wurde als einst geplant.

So gibt es immer wieder Beispiele, wonach Einnahmen aus Firmen-Aktionen oder Bargeldgeschenke zu Jubiläen als Anerkennung für die ehrenamtliche Arbeit des Fördervereins weitergeleitet oder sogar gezielt gesammelt werden. Dazu kommt das Engagement von einheimischen Fachfirmen, die zu Sonderkonditionen arbeiten oder ihre Leistungen sponsern.

Einen ganz fleißigen Spender hat der Verein jetzt mit einem US-Amerikaner bekommen, der deutsche Wurzeln hat und seine in Deutschland über ein paar Jahre erarbeiteten Rentenansprüche monatlich auf das Konto der Badförderer überweisen lässt. Da kommen übers Jahr immerhin 1000 Euro zusammen. Die gleiche Summe hat der Waldbadfreund, der nicht genannt werden will, sozusagen schon als Anzahlung gespendet.