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Dankeschönfeiern mit Sponsorenhilfe für Bundeswehr, Brandschützer und sonstige Fluthelfer in Hindenburg sowie Krusemark Die ersten Soldaten sind schon abkommandiert

Von Ralf Franke 14.06.2013, 03:19

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Erst recht, wenn Erfolge an der Hochwasserfront Anlass für erste Feiern bieten und neue Freundschaften gepflegt werden wollen.

Hindenburg/Krusemark l Nach dem gemeinsamen Kampf auf dem Deich gegen das Elbehochwasser erfolgt zwischen Bundeswehr, Feuerwehren und vielen freiwilligen Helfern vor Ort inzwischen die Verbrüderung auf den Festplätzen der Orte, wo die oft weit angereisten Soldaten stationiert sind.

So auch in Hindenburg, wo 74 Soldatinnen und Soldaten des Transportbataillons 465 aus Ellwangen in der Turnhalle Quartier bezogen hatten. Am Mittwochabend lud der Feuerwehrförderverein bei sommerlichen Wohlfühltemperaturen zum gemütlichen Beisammensein am Gerätehaus ein.

Kalb und Schweine brutzeln am Spieß

Unterstützung gab es von Kai Richard Schlichting, der ein 130-Kilo-Kalb für den Spieß von Fleischer Lars Deuschle (selbst Wurst- und Klopssponsor) spendierte und dazu von den Betreibern der hochwassergefährdeten Biogasanlagen im Umfeld einen Getränkegutschein eingefordert hatte, der den Durst der Gäste bis Mitternacht stillte. Dann war für die Soldaten um Oberleutnant Wolfgang Unger Zapfenstreich. Da die Situation nicht mehr so prekär ist, konnten sich die Soldaten ins heimische Baden-Württemberg aufmachen, wo auf die Rekruten der Truppe nach dreimonatigen Grundausbildung die Vereidigung wartet. Auch letztere waren von dem Einsatz begeistert, so Unger. Und das nicht nur wegen der Gastfreundschaft, die Anneliese Szameit schon am Sonnabend mit vielen Helfern und belegten Stullen ins Rollen gebracht hatte. Sondern auch, weil die Bundeswehrangehörigen an den Deichen viel Dankbarkeit erfahren durften. Und nicht zuletzt, weil die Zusammenarbeit mit den zivilen Kräften sehr gut funktionierte.

Diese Einschätzung kann auch Oberstabsfeldwebel Uwe Deichmann teilen, der mit Hochwassereinsätzen 1997 an der Oder und 2002 an der Elbe in Torgau entsprechende Erfahrung mitbringt und der mit Soldaten des Fernmeldebataillons 610 Prenzlau sowie des 4. Panzergrenadierbataillions Torgelow in der Reithalle im benachbarten Hohenberg-Krusemark Quartier bezogen hat.

Beziehungsweise hatte. Denn ein Teil der Truppe wurde gegen die Vermutung Deichmanns noch am Abend mitten von der Feier auf dem örtlichen Sportplatz nach Burg abkommandiert. Allerdings hatte der Oberstabsfeldwebel angesichts der angespannten Lage gegenüber der Volksstimme auch nur von einem ersten Entwarnungsbier und nicht von einer Siegesfeier gesprochen.

Abmarschbefehl während der Feier

Nichtsdestotrotz war kaum zu übersehen, dass die Soldaten nach anstrengenden Tagen und Nächten die unterhaltsame Freizeit genossen, die in einem Fußballfreundschaftsspiel zwischen der Bundeswehr und einer Dorfmannschaft gipfelte. Dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste, sorgten unter anderem die Landwirte der Region um Peter Schuchmann. Die Bauern zwischen Dobbrun und Altenzaun konnten aufgrund des derzeitigen Arbeitsanfalls persönlich wenig helfen, wären aber im Ernstfall besonders betroffen gewesen, so der Schwarzholzer. Deshalb die Freigiebigkeit, die sich unter anderem in zwei Schweinen am Spieß und diversen Getränken zeigte.