1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Durchgerungen: Arneburg lädt für Ende August zu Musiktagen am Hafen

Stadtratsbeschluss Durchgerungen: Arneburg lädt für Ende August zu Musiktagen am Hafen

Der Stadtrat Arneburg hat sich mit knapper Mehrheit für ein Stadtfest unter der Überschrift „Arneburger Musiktage“ ausgesprochen. Wegen der Corona-Bedingungen greift die Kommune auf einen professionellen Veranstalter zurück. Die Sause ist teuer, aber man will den Leuten mal wieder etwas bieten.

Von Karina Hoppe 28.07.2021, 15:37
Hafenfest Arneburg: In vier Wochen soll diese Fläche neben dem Sportboothafen wieder zur Festwiese werden.
Hafenfest Arneburg: In vier Wochen soll diese Fläche neben dem Sportboothafen wieder zur Festwiese werden. Archivfoto: Karina Hoppe

Arneburg - In vier Wochen ist es schon soweit, dann mausert sich die Elbwiese am Arneburger Sportboothafen zu einem kleinen Festgelände. Die „Arneburger Musiktage“ gehen am 28. und 29. August über die Bühne. Geplant waren eigentlich drei Tage, aber in der Kürze der Planungszeit wurden nun zwei daraus. „Die Veranstalter und Bands nehmen, was sie greifen können, sie können nicht ein oder zwei Wochen auf einen Stadtratsbeschluss warten“, zeigte Carsten Sommer (Bürgerinitiative Arneburg), Vorsitzender des Wirtschafts-, Tourismus-, und Kulturausschusses Verständnis. Die Stadt ihrerseits könne bei einem Fest, das rund 16 700 Euro kosten soll, aber auch nicht einfach ohne Beschluss Nägel mit Köpfen machen – es sei ja nun eine Lösung gefunden. Die Stadtratssitzung wurde extra kurzfristig wegen der Musiktage einberufen. Vier der Ratsmitglieder sprachen sich für das Fest aus, drei waren dagegen, zwei enthielten sich.

Drei Bands angefragt

Der Veranstalter zieht die Fäden nicht nur bezüglich der Corona-Bestimmungen und des Sicherheitskonzeptes, sondern in Absprache mit der Stadt auch bezüglich des Programms. Am Samstagabend soll eine Liveband generationsübergreifende Musik spielen. Welche es wird, entscheide sich in Kürze, so Sommer, „aber die sind alle gut, bei dreien hat der Veranstalter angefragt“. Anschließend betritt noch ein DJ die Bühne. Für Sonntag ist dann ein bunter Nachmittag mit Musik, Clown, Unterhaltung vorgesehen.

Hadern wegen der Corona-Situation

Jörg Heiden (BIA) monierte den Preis für die Veranstaltung. „Unsere traditionellen Feste mussten wir vielleicht mit einem Drittel des Geldes planen, ich habe Skrupel, da Ja zu sagen.“ Bürgermeister Lothar Riedinger (CDU) und Carsten Sommer bestätigten, dass es sich um viel Geld handele. „Aber im Moment geht es nicht anders“, so Riedinger. „Entweder wir planen unter den aktuellen Bedingungen mit einem professionellen Veranstalter oder gar nicht. Wir könnten die Kontrolle über die Bestimmungen gar nicht leisten. Und wer will dafür haften?“, sprach Riedinger. Karen Galster (BIA) zeigte sich skeptisch, da sich die Corona-Bestimmungen bestimmt wieder verschärfen würden. „Was ist, wenn nur noch Geimpfte reindürfen? Haben wir so viele?“ In ein ähnliches Horn blies auch Martina Stockmann (CDU). „Ich habe Angst, dass wir uns Corona mit diesem Fest in die Stadt holen.“

Eintritt soll Flutopfern gespendet werden

Christian Weps (CDU) indes gehörte zu jenen, die sich für die Musiktage stark machten. Er verwies darauf, dass es im Vertrag mit dem Veranstalter natürlich eine Rückfallebene geben müsse, „so gesehen gehen wir dann kein Risiko ein“.

Zutritt ist laut aktueller Eindämmungsverordnung für Genesene, Getestete und Geimpfte – werden die Besucher das mitmachen? Auch diese Frage wurde laut. Es komme aber auch darauf an, wie die Stadträte damit umgehen. Man müsse es positiv kommunizieren, hieß es aus anderem Munde. „So sind die Regeln gerade überall und es finden Veranstaltungen statt“, sagte Sommer.

Das Gremium schien sich im Übrigen darin einig, dass aller eingenommener Eintritt der Musiktage den Flutopfern im Westen Deutschlands zu Gute kommt. „Uns hat man 2002 und 2013 auch geholfen. Da sollten wir auch etwas zurückgeben“, sagte Riedinger.