Landrat Hellmuth besucht Tee- und Kaffeemanufaktur im Schloss Krüden Ehepaar Rudloff bittet ab sofort jeden Dienstag zur "Kaffeestunde"
Im Schloss Krüden, der ehemaligen Schule des Ortes, sind im September die Produktion und der Versand von Tee- und Kaffeespezialitäten angelaufen. Am Dienstag besuchte der Landrat des Landkreises Stendal das Unternehmerehepaar Anke und Markus Rudloff.
Krüden l "Wir haben extra auf Sie gewartet mit der heutigen Kaffeeröstung", begrüßte Markus Rudloff die dreiköpfige Besuchergruppe, bestehend aus Jörg Hellmuth, Verbandsgemeindebürgermeister Reinhard Schwarz und dem Bürgermeister der Gemeinde Aland, Hans-Joachim Hildebrandt.
Zunächst führte der aus Hamburg stammende Unternehmer die Gäste in den "Kaisersaal" (den ehemaligen Speiseraum der Schule), wo seine Ehefrau Anke gerade dabei war, den Trommelröster anzuheizen. "Das Gerät haben wir von Strom- auf Gasbetrieb umgestellt. Da geht die Aufwärmphase schneller. Bei uns wird der Kaffee äußerst schonend, bei einer Temperatur unter 165 Grad geröstet. So wird die Entstehung von gesundheitlich bedenklichem Arcrylamid vermieden - im Gegensatz zur industriellen Röstung", erklärte Rudloff. Fünf Kilogramm hochwertiger Kaffeebohnen der Sorte Arabica kommen in den Röster. Der Vorgang dauert 20 Minuten. Vier Kilogramm gerösteten Kaffees werden dem Automaten dann entnommen. Ein Kilo Gewicht geht beim Rösten verloren - durch Feuchtigkeitsentzug.
Rudloff schilderte den Besuchern ausführlich, inwiefern sich die Produktion im Schloss Krüden von der üblichen industriellen Herstellung und Mischung von Tee und Kaffee unterscheidet. Nicht von ungefähr gehörten zu seinen Kunden sehr viele Allergiker und empfindliche Personen. Die wüssten die Qualität der "Teemann"-Produkte aus eigener Erfahrung zu schätzen.
Vom "Kaisersaal" führte Rudloff die Gäste dann nach oben in den Mischraum, von dem aus sich der Duft der Tees und der Zutaten durch das ganze Schloss verbreitet. "Wir sind die letzte Teemanufaktur in ganz Deutschland, die den Aufwand betreibt, Tees auf individuellen Kundenwunsch zusammenzustellen und in 100-Gramm-Packungen zu verschicken. 1135 Mischungen gehören zu unserem Standard", erklärt der Unternehmer. Elf ausgesuchte Tee-Grundsorten fänden dafür Verwendung - von neutral bis anregend. Hinzu kämen etliche natürliche und naturidentische Aromen. An einigen dieser wertvollen Beimengungen in flüssiger oder fester Form durften die Gäste riechen. Jörg Hellmuth zeigte sich sichtlich angetan von dieser Welt der aromatischen Düfte. All die verschiedenen Teebestellungen von Kunden aus ganz Deutschland und zahlreichen anderen Ländern auf der ganzen Welt werden Packung für Packung "in einem aufwendigen technischen Verfahren gemischt", so der "Teemann" scherzhaft. Was er damit meinte, demonstrierte er anschließend. Rudloff stülpte sich Gummihandschuhe über, tat die für eine Mischung notwendigen Zutaten in eine Schüssel, vermischte alles gut von Hand und schüttete es in die Verpackung. "Daraus besteht die tägliche Arbeit von meiner Frau und mir sowie unserer derzeit zwei Aushilfskräfte." Abschließend luden Anke und Markus Rudloff ihre drei Gäste noch zu einer Verkostung des gerade gerösteten und frisch zubereiteten Kaffees ein. Dazu gab es Gebäck und Baumkuchen. Klar, dass es sich alle bestens schmecken ließen.
Ab sofort laden Rudloffs an jedem Dienstag in der Zeit von 15 bis 16 Uhr zur "Kaffeestunde" ein. Interessierte Besucher können dann bei der Röstung zuschauen und Kaffee sowie Tee aus dem Schloss Krüden verkosten.