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Einfach genial Clever spülen und den Fahrtwind einfangen

Osterburger Gymnasiasten haben mit einer besonderen Toilette und Straßenlaterne bei "Jugend forscht" geglänzt.

Von Karina Hoppe 04.03.2020, 23:01

Osterburg l Jede große Erfindung beginnt mit einer kleinen Idee. In diesem Sinne ermuntert Michael Müller, Biologie- und Englischlehrer am Osterburger Gymnasium, die Schüler in der seit zwei Jahren bestehenden Forscherwerkstatt für Schüler der 5. bis 9. Klasse, kreuz und quer zu denken. Das war nun von Erfolg gekrönt. Sechs Schüler haben in der Kategorie „Schüler experimentieren“ erfolgreich am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen. Anne Marie Bobes, Jonas Freimann und Friedrich Klensmann erhielten für ihr Projekt „Helle Straßen durch Windenergie“ zwei Sonderpreise und einen ersten Preis in der Kategorie „Physik“, wodurch sie sich für das Landesfinale qualifizierten. Die Idee: Den Fahrtwind der Autos mittels Generator so umzuwandeln, dass seine Energie Straßenlaternen zum Leuchten bringt. Intitialzündung dafür war eine Mütze von Michael Müller. Sie war selbigem durch den Fahrtwind eines Autos vom Kopf geweht, was zunächst bei ihm und dann bei den Schülern einen kreativen Denkprozess in Gange setzte.

Was die „Wassersparende Toilette“ von Nina Marlene Teichert, Lea-Sophie Bathge und Josephin Hosang betrifft, war die Mutter einer Freundin impulsgebend. „Sie fängt das Wasser aus dem Waschbecken auf und nutzt es dann als Spülwasser“, sagte Lea-Sophie. „Wir haben gedacht, das muss doch einfacher gehen.“ Heraus kam eine Aparatur, bei der das Wasser aus dem Waschbecken direkt in den Spülkasten läuft. Genial gedacht, die Schüler erhielten einen Sonderpreis der Wasserwerke. Dem Wissen der Initiatoren nach gibt es eine solche Aparatur in Deutschland noch nicht, in Japan dagegen relativ häufig. Im Übrigen sei es laut Michael Müller quasi unmöglich, im Rahmen eines Schülerwettbewerbs ein Patent anzumelden. Die Hürden seien zu hoch, „es dürfen ja schon nur ganz wenige wissen“.

Das Osterburger Gymnasium hat schon oft erfolgreich an „Jugend forscht“ teilgenommen, kam bis zum Bundesfinale. Bis dato rekrutierten sich die Projekte aber aus den Facharbeiten der elften Klassen, informiert Schulleiterin Elke Hein. „Aber wir möchten ja, dass auch unsere Jüngeren richtig forschen.“ Insofern richtete sie einen großen Dank an Michael Müller, der die Kinder zu interessieren wisse. Und natürlich an die Schüler, „die unsere Schule so gut nach außen vertreten“. Beide Projekte sind im Übrigen noch nicht zu Ende gedacht. Die jungen Forscher forschen weiter.