Osterburger Hugo Schmidt besitzt seltene und über 100 Jahre alte Fotos eines Osterburger Vereins Eleganz auf hohen Rädern
Der Osterburger Hugo Schmidt hat Fotografien in seinem Besitz, die mehr als 100 Jahre alt sind und einen Verein der Biesestadt zeigen.
Osterburg l Mindestens Ende des 19. und bis in das 20. Jahrhundert hinein muss es in Osterburg den Radfahrerverein "All Heil" gegeben haben, vermutet Hugo Schmidt, als ihm unlängst wieder eine Mappe mit entsprechenden alten Fotografien in die Hände gefallen war. Auf der einen sind vor der Vereinsfahne acht ältere und jüngere Männer auf ihren Rädern zusehen, erstere mit gezwirbelten Schurrbärten à la Wilhelm Zwo.
Allesamt stecken sie in Kostümen, die denen historischer Musketiere ähnlich sind. Darunter sind die Namen der Pedalritter notiert: E. Müller, R. Groppi, E. Solbrig, Preusseit, Drebenstedt, Bosse, P. Schneider und A. Müller. Auf einem anderen Foto posieren sechs Vereinsradler, angetan mit Frack uns Zylinder. Ein anderes Bild zeigt das Sextett als Toreros. Auch hier sind die Namen vermerkt: E. Müller, Groppi, Drebenstedt, Solbrig, Schneider und A. Müller.
Ein weiteres Foto - man staunt über die noch gute Qualität der Schwarzweiß-Aufnahmen - gilt vermutlich einem besonderen Ereignis; auf der Rückseite erinnert ein Theodor Schulz "an einen glücklich verbrachten Tag 13./14. Januar 1909". Man sieht darauf weiß gekleidete Damen und Herren in dunklen Anzügen; sowohl die Damen als auch die Herren tragen die gleichen Hüte. Und schließlich ist da noch ein fünftes Foto. Die Männer stecken in Uniformen des deutschen Militärs, mit bunten Monturen und Pickelhauben.Es sind auch einige Damen in Schwesterntracht dabei und ein Gastwirt, der Getränke ausschenkt. "Es könnte sein, dass es sich um ein Treffen eines Kriegervereins oder von Reservisten handelt", schätzt der Osterburger ein.
Fund bei Entsorgung auf Dachböden
Hugo Schmidt hat diese Fotografien sehr sorgfältig verpackt, um sie vor Beschädigungen zu schützen. "Sie sind schon mindestens fast 50 Jahre in meinem Besitz", erzählt er. "Wo genau ich sie gefunden habe, weiß ich heute nicht mehr. Ich habe damals auf dem Bau gearbeitet, und im Winter hatten wir viele alte und unbewohnbare Häuser abgerissen. Da ist etliches Gerümpel auf den Dachböden mit entsorgt worden. Es hatte sich ja niemand darum gekümmert. Diese Bilder aus der Osterburger Geschichte hatten mich interessiert, und ich hatte sie halt mitgenommen."