1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Osterburg
  6. >
  7. Elisabeth Salomon: Die Sirene muss bleiben

Einheitsgemeinde Osterburg will mit neuem Standort möglichen Problemen aus dem Weg gehen Elisabeth Salomon: Die Sirene muss bleiben

Von Ingo Gutsche 06.12.2012, 02:34

Die Sirene soll weg. Weil sie auf privatem Gebäude thront, will die Einheitsgemeinde in Orpensdorf einen neuen Mast für sie setzen lassen.

Orpensdorf l Dass die Sirene von ihrem Grundstück verschwinden soll, kann die auf dem ehemaligen Rittergut Orpensdorf lebende Familie Salomon nicht so recht nachvollziehen. Die dafür entstehenden Kosten "könnte die Stadt für andere Dinge besser ausgeben". Für Matthias Frank, Ordnungsamtsleiter der Einheitsgemeinde, ist der Abbau der Sirene und der damit verbundene Aufbau eines Mastes auf kommunalem Grundstück kein strittiger Punkt. "Sirenen gehören nicht auf private Dächer."

Die Entscheidung ist für das Ordnungsamt gefallen. "Dass die Sirene dort runter kommt, steht fest." Die Salomons und auch Einwohner des früheren Gladigauer Ortsteiles hoffen jedoch, dass die Stadt über die geplante Versetzung noch einmal berät. "So lange ich hier wohne, ist die Sirene auf diesem Dach", sagt der 75-jährige Werner Handel, der gegenüber dem Grundstück wohnt, das Elisabeth und Hans-Ulrich Salomon Anfang der 90er Jahre erwarben. In der Vergangenheit hätte es nie Probleme gegeben. "Wieso soll jetzt auf einmal ein neuer Standort her?", fragt Handel, der über die Vorgehensweise der Verantwortlichen irritiert ist. Die Familie Salomon hatte selbst angeboten, den Alarmgeber auf dem Dach ihres Wirtschaftsgebäudes zu belassen. Aber die Einheitsgemeinde plant den Abbau. "Alle sollten sparen", sagt Tochter Swantje Salomon, und ihre Mutter fügt hinzu: "Die Steuergelder, die für den Aufbau des neuen Mastes und andere notwendige Arbeiten anfallen, sollten lieber anders verwendet werden. Beispielsweise für unseren kaputten Bekanntmachungskasten."

Die Familie Salomon investierte jüngst und ließ das besagte Wirtschaftsgebäude, auf dessen Dach die Sirenen-Anlage steht, neu eindecken. Und da einige Kabel für eine ordnungsgemäße Stromversorgung neu verlegt werden müssten, gab es einen Vor-Ort-Termin, der die Stadt zum Umdenken bewegte. "Der Auftrag ist schon vergeben", informierte Matthias Frank zur Verlegung der Sirene an einen anderen Standort im Ort. Weiterhin gibt er zu Bedenken: "Es kann immer Ärger geben." In seiner Zeit als Chef des Ordnungsamtes hätte es Probleme mit Privatpersonen gegeben, die die Feuerwehr-Sirene auf ihrem Grundstück "beherbergten". "Beispielsweise kann es zu Rissen an den Wänden kommen." Um diesem Ärger aus dem Weg zu gehen, entschied sich die Einheitsgemeinde für einen neuen Ort. "Das haben wir schon seit längerer Zeit geplant."

Die Familie Salomon bot an, die Kosten für das Dachfenster und die Standroste - um den Aufstieg infolge Wartungsarbeiten zu gewährleisten - zu übernehmen. Somit müsste die Stadt "nur die Kosten für die Neuverlegung der Stromversorgung bezahlen".