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Außerordentliche Versammlung war wegen geringer Teilnehmerzahl nicht beschlussfähig Erxleben: Wehrleiter-Wahl fällt ins Wasser

25.06.2012, 03:37

Erxleben (nim) l Nachdem der bisherige Erxlebener Wehrleiter Heiko Fischer Ende März als Reaktion auf eine Missbilligung durch die Kommune für spätestens Ende September seinen Rücktritt angekündigt hatte (wir berichteten), sollten die Brandbekämpfer am Freitagabend seinen Nachfolger küren. Doch obgleich mit Ronald Schulze ein Kamerad für die Führungsposition der Ortswehr bereit steht, fiel die Wahl ins Wasser. Grund: Zu der Zusammenkunft, zu der auch Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz und Ordnungsamtsleiter Matthias Frank nach Erxleben gekommen waren, fanden sich zu wenige aktive Mitglieder der Wehr ein. "Wir sind daher nicht beschlussfähig", stellte Heiko Fischer fest.

Statt der eigentlich geplanten Weichenstellung für die Zukunft dominierte nun der Blick in die Vergangenheit das Geschehen. So monierten sowohl Heiko Fischer als auch Bodo Fricke die Art und Weise, wie die Erxlebener Brandbekämpfer zu der Wahlversammlung eingeladen wurden. Denn offenbar benachrichtigte die Kommune nur die aktiven Brandbekämpfer. "Weil laut Satzung auch lediglich die Aktiven bei der Wahl des Wehrleiters stimmberechtigt sind", begründete Ordnungsamtsleiter Matthias die Handlungsweise der Verwaltung. "Trotzdem sollten beispielsweise die Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung nicht außen vor gelassen werden", blieb Bodo Fricke bei seiner Kritik.

Thematisiert wurde am Freitagabend zudem noch einmal die Missbilligung, auf die Heiko Fischer mit der Ankündigung seines Rücktrittes reagiert hatte. Ohne auf die einzelnen Punkte einzugehen, die den Anstoß für die vom Ordnungsamt im Zusammenwirken mit der Stadtwehrleitung verfassten Missbilligung gaben, bemängelte Reinhard Urbschat die Verfahrensweise, wie der Noch-Wehrleiter über die Vorwürfe informiert worden sei. Insbesondere mit Blick auf das in der Vergangenheit nicht immer unkomplizierte Verhältnis zwischen den Wehren Osterburg und Erxleben sei es nicht klug gewesen, dass Fischer Ende Januar nach Osterburg geladen wurde, wo ihm von dem versammelten Gremium der Einheitsgemeinde-Wehrleitung mehrere Vergehen zur Last gelegt wurden. Die reichten von der Nutzung eines Beamers für das kameradschaftliche Ansehen eines Fußballspiels über das Benutzen des Feuerwehrwagens für Einkaufsfahrten bis hin zur Anmeldung zu Veranstaltungen, ohne die Stadt vorher zu informieren.

Mit Verweis darauf, dass Personalangelegenheiten nichtöffentlich zu behandeln sind, wollte sich der Ordnungsamtsleiter am Freitagabend nicht zu den einzelnen Punkten äußern. Frank stellte aber klar, dass die Missbilligung nicht von einer einzelnen Person ausging, sondern von Ordnungsamt und Einheitsgemeinde-Wehrleitung gemeinsam getragen wurde. Die Missbiligung dürfe man zudem nicht überbewerten. Sie sei nicht als disziplinarische Strafe zu verstehen, so Frank, der schließlich auch betonte: "Schon allein weil wir um das große Engagement von Heiko Fischer für die Feuerwehr wissen, haben wir uns die Entscheidung für die Missbilligung nicht leicht gemacht."

Fischers Engagement wird den Erxlebener Kameraden aber nicht verloren gehen. Auf Nachfrage bestätigte er, dass er weiterhin Mitglied in der Wehr bleiben wird. Allerdings in der zweiten Reihe. Die Führungsposition soll Ronald Schulze übernehmen. Wann, blieb am Freitag aber noch offen, weil sich die Brandbekämpfer noch nicht auf einen Termin für eine erneute Wahlversammlung verständigten.