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Hilfsverein "Kinder von Tschernobyl" plant die Aktivitäten für das kommende Jahr Ferienaufenthalte nach wie vor wichtig

Von Hannes Harthun 28.12.2012, 01:27

Auch nach zwei Jahrzehnten ist die Arbeit des Hilfswerkes "Kinder von Tschernobyl" wichtig. Die Vereinsmitglieder planen die Aktivitäten für das kommende Jahr.

Osterburg l Das Hilfswerk "Kinder von Tschernobyl" arbeitet seit über 20 Jahren zum Wohl von Mädchen und Jungen aus verstrahlten Gebieten in Weißrussland. Vor kurzem versammelten sich die Vereinsmitglieder, um die aktuelle Lage in Weißrussland zu besprechen und Aktionen für das kommende Jahr zu planen.

In diesem Jahr war der Besuch von 18 Kindern und drei Betreuerinnen aus dem Kreis Narowlja gut über die Bühne gegangen. Auch einige Benefizaktionen wie ein Konzert in der Seehäuser Salzkirche und eine Fahrradtour in Seehausen waren erfolgreich. Beide Veranstaltungen erleben 2013 eine Wiederauflage. Im vergangenen Jahr war die Band "Million Miles" für das Programm verantwortlich, am 19. April 2013 wird der Seehäuser Gospelchor ein Konzert in der katholischen Kirche in Seehausen zu Gunsten des Hilfswerkes gestalten.

Die aktuelle politische Lage in Weißrussland ist weiterhin besorgniserregend, wie Klaus Gebhardt ausführte. Die Parlamentswahlen im September hätten das wahre Gesicht des Präsidenten Alexander Lukaschenko gezeigt. Weißrussland gilt weiterhin als letzte Diktatur Europas. Bei der Parlamentswahl wurden Oppositionelle bereits im Vorfeld schikaniert und von der Wahl ausgeschlossen, das offizielle Wahlergebnis ergab ein Parlament ohne Opposition. Viele Menschen haben sich von der Politik abgewendet, werden jedoch durch Betriebsleitungen zur Wahl angehalten und gezwungen. Die Zustände werden auch von deutscher Seite kritisiert. So äußerte sich beispielsweise Außenminister Guido Westerwelle und sprach von "krassen Verstößen".

Trotz der diplomatischen Eiszeit zwischen Minsk und Berlin gibt es zahlreiche zivilgesellschaftliche Kooperationen zwischen beiden Ländern mit dem Ziel, die Lebensverhältnisse zu verbessern. Ein Ansatz besteht darin, Menschen aus Weißrussland nach Deutschland einzuladen und ihnen gesellschaftliche Einblicke zu ermöglichen. Neben politischen Problemen kämpft die Bevölkerung in Weißrussland mit ökonomischen Schwierigkeiten, die Inflationsrate betrug zuletzt 109 Prozent.

Das Hilfswerk "Kinder von Tschernobyl" wird im Mai und Juni 2013 wieder einen Erholungsaufenthalt für 18 Kinder und drei Betreuerinnen organisieren. Die Kinder stammen aus Gebieten, die bei der Reaktorkatastrophe in der Ukraine auf weißrussischer Seite der Grenze verstrahlt wurden. Mit den Erholungsaufenthalten in der Region tanken die Kinder Kraft und bekommen - das ist wissenschaftlich erwiesen - langfristig wichtige Impulse für ihre Entwicklung.

Das Hilfswerk ist dringend auf Spenden angewiesen: Volksbank Osterburg-Lüchow-Dannenberg, Konto: 841 101 8000, BLZ: 258 634 89. Kreissparkasse Stendal, Konto: 303 000 1929, BLZ: 810 505 55.