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Feuerwehr Stärkere Rettungstechnik benötigt

Mit den Lockerungen bei den corona-bedingten Kontakteinschränkungen kehrt auch bei den Seehäuser Feuerwehren mehr Normalität ein.

Von Ralf Franke 17.09.2020, 19:00

Seehausen l Nach zwei extremen Hitzesommern hat sich das Einsatzgeschehen bei den Seehäuser Feuerwehren in diesem Jahr wieder halbwegs auf dem üblichen Durchschnitt eingepegelt. Das ist die Einschätzung von Verbandsgemeindewehrleiter Michael Märten, die er den Mitgliedern des Bau- und Ordnungsausschusses am Mittwochabend erläuterte. Der Schönberger folgte damit einer Bitte von Dieter Bolle (parteilos), der dem Fachgremium zum ersten Mal vorsaß. Märten machte das vor allem an den Einsatzzahlen der Stadtwehr deutlich, die bei den allermeisten Einsätzen ohnehin mit dazu gerufen wird.

Demnach rückten die Blauröcke der Hansestadt bis Mitte September zu knapp 60 Einsätzen aus. Darunter 17 Brände und fünf Verkehrsunfälle, bei denen die Einsatzkräfte auch Personen aus schwer beschädigten Autos holten. Dazu kommen unter anderem über 20 Hilfeleistungen. Zum Beispiel, wenn gefährliches Totholz beseitigt und Tragehilfe geleistet werden musste oder eine Veranstaltung abzusichern war. Zehn Mal wurden die Feuerwehrleute allerdings auch umsonst angefordert. Besonders ärgerlich seien mehrere Fehlalarme an denselben Einsatzorten, so Märten mit Verweis auf das Seehäuser Raiffeisenlager oder das Sozialtherapeutische Zentrum Gut Priemern. Da müsse sich unbedingt etwas ändern, forderte er.

Beim jüngsten Verkehrsunfall gab es den ersten Toten des Jahres zu beklagen. Außerdem habe der Einsatz neben der psychischen Belastung deutlich gemacht, dass hydraulische Rettungstechnik wie Schere und Spreizer auf dem Seehäuser Vorausrüstwagen bei hochfesten Stählen an ihre Grenzen kommen. Die A-Säule des Unfallfahrzeuges habe erst im dritten Anlauf nachgegeben, erinnerte sich Märten.

Die Ausrüstung sei durchaus noch modern, müsste aber leistungsfähiger sein, räumte Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth (Freie Wähler) ein und betonte dabei, dass man eine Ersatzbeschaffung auf der Agenda und für die „alte“ Technik schon eine Ortsfeuerwehr im Blick habe. In diesem Jahr dürfte es für die rund 20 000 Euro allerdings eng im Haushalt werden. Dabei betonte Kloth, dass zu den Ersatzinvestitionen immer auch wieder Löschbrunnen gehören, weil alte Entnahmestellen ihren Dienst aufgeben.

Dieter Bolle versäumte es in dem Zusammenhang nicht, sich bei aktiven Feuerwehrleuten und den Wehrleitungen zu bedanken, die die Einsatzfähigkeit auch in Corona-Zeiten abgesichert haben.