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Förderung Waldbad geht wieder leer aus

Das sanierungsbedürftige Waldbad Seehausen geht bei einer weiteren Fördermittelvergabe leer aus.

Von Ralf Franke 26.07.2020, 07:00

Seehausen l Auch wenn sich niemand große Illusionen gemacht hat, ist die Enttäuschung auf das erneute Nein nach dem zigsten Antrag auf Zuschüsse für die Sanierung des Seehäuser Waldbades bitter. Bürgermeister Detlef Neumann informierte die Mitglieder des Stadtrates in der Sitzung am Donnerstagabend über die erneute Absage.

Zur Erinnerung: Dieses Mal hatte es die Hansestadt über eine Initiative des Bundesinnenministeriums für Projekte mit „besonderer nationaler beziehungsweise internationaler Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher fachlicher Qualität, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder mit hohem Innovationspotenzial“ versucht (wir berichteten).

Eigentlich war das im Vergleich zu früheren Versuchen nur ein Strohhalm. Dass das Vorhaben in dem Programm dennoch nicht ganz deplatziert war, beweist immerhin die Berücksichtigung eines Hallenbades in Nürnberg, das 1914 errichtet wurde, seit 25 Jahren außer Betrieb ist und nun für rund vier Millionen Euro reaktiviert werden soll. Zum Vergleich: Das Waldbad Seehausen ist „nur“ 82 Jahre alt, wäre aber wahrscheinlich auch schon länger zu, wenn es nicht einen rührigen Förderverein gäbe, der über die Jahre per Auftrag oder in Eigenleistung mit Hilfe von Sponsoren und Spendern inzwischen rund 150 000 Euro für den Erhalt der Naherholungsstätte akquiriert hat. Nicht zu vergessen das Engagement der Stadt, die sich diese freiwillige Aufgabe bei klammen Kassen immer noch leisten will. Das benachbarte Wittenberge ist übrigens mit der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes in das jüngste Programm gerutscht. Nicht zu vergessen, dass in der Elbestadt erst im vergangenen Jahr die Sanierung des Freibades über ein Bundesprogramm bezuschusst wurde, das sich unter anderem Sportstätten inklusive Schwimmbädern widmete. Damals wurde übrigens auch das Freibad Niederndodeleben in der Nachbarschaft von Innenminister Holger Stahlknecht bedacht, während Seehausen leer ausging.

Beide Programme waren über den Bund initiiert und bei beiden Entscheidungsrunden hatten bekanntlich die Bundestagsabgeordneten ein wichtiges Mitspracherecht. Aber offenbar verfügen andere Regionen über mehr Lobby.

Der, den es am meisten wurmen müsste, reagierte wiederum gelassen. „Ich habe mir von Anfang an keine großen Hoffnungen gemacht“, so der Vorsitzende des Fördervereins Waldbad Seehausen, Walter Fiedler, auf Nachfrage.