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Friedhof Trägerwechsel noch einmal vertagt

Der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark hat den Beschluss zum Überlassungsvertrag des Friedhofs Hindenburg noch einmal vertagt.

Von Karina Hoppe 22.02.2019, 18:00

Hindenburg l Donnerstag hätte der Tag sein können, an dem hinter die jahrelange Diskussion über das Problem der fehlenden Räumlichkeit für weltliche Trauerfeiern in Hindenburg ein Punkt gesetzt wird. Der Gemeinderat Hohenberg-Krusemark hatte nach langer Wartezeit den „Überlassungsvertrag für die Abgabe der Trägerschaft des Friedhofes Hindenburg“ als Beschlussvorlage vor sich. Zum 1. März sollte die Bewirtschaftung des Gottesackers in kommunale Hand übergehen. Im Gegenzug sollen Trauerzeremonien für weltliche Hindenburger im Kirchengebäude stattfinden dürfen. Gerade in Bezug darauf konnten sich einige Ratsmitglieder jedoch mit einer Formulierung im Vertragswerk nicht anfreunden: „Die Kirche darf – in jeweiliger vorheriger Abstimmung mit der Kirchengemeinde – für weltliche Trauerfeiern genutzt werden...“ Was soll da genau abgesprochen werden? Bürgermeister Dirk Kautz empfand die Passage selbst erst gar nicht problematisch. „Man muss sich ja absprechen. Eine weltliche Trauerfeier und ein Gottesdienst können nicht zur selben Zeit stattfinden“, sagte er gestern. Trotzdem wollten mehrere Ratsmitglieder dies nochmal genau geklärt wissen, schließlich waren die weltlichen Trauerfeiern überhaupt der Aufhänger für die ewige Diskussion. Bürger hatten sich bereits vor fünf Jahren (und sicherlich vorher) unter anderem gegenüber dem Gemeinderat darüber mokiert, dass es für weltliche Trauerfeiern keinen würdigen Rahmen gibt. Der Anbau an der Kirche ist viel zu klein, der Ausweich Turnhalle fragwürdig. Weltliche Zeremonien in der Kirche abhalten zu lassen, lehnte der Gemeindekirchenrat zunächst ab, weswegen die Kommune den Bau einer Trauerhalle auf dem kirchlichen Friedhof anschob, was allerdings nicht zuletzt wegen der Bodenbeschaffenheit des auf einer Anhöhe gelegenen Friedhofs teuer geworden wäre. Schließlich lenkte der Gemeindekirchenrat 2016 ein. Unter der Voraussetzung, dass die politische Gemeinde die Bewirtschaftung des Friedhofs übernimmt.

Zwei – per Zufallsprinzip gestern angerufene – Hindenburgerinnen würden den Trägerwechsel sehr begrüßen. Kornelia Kasper, seit 64 Jahren in Hindenburg, spricht in diesem Zusammenhang von „einem großen Fortschritt“. Und was das Argument mit der nicht gezahlten Kirchensteuer betrifft: „Man zahlt ja einen Obolus für die Trauerfeier, und mit dem Geld kann die Kirche dann wieder etwas anfangen.“ Renate Mertens, seit viereinhalb Jahren Hindenburgerin, sagt, die Kirche müsse sich ja auch wandeln, mit der Zeit gehen. „Sie sollte sich ja grundsätzlich was einfallen lassen.“

Die Verwaltung der Verbandsgemeinde wird sich bezüglich des Vertragswerks nun nochmal mit dem Kreiskirchenamt zusammensetzen.