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Für Caravane? Stadt Osterburg kauft das „Biesecafé“

Die Einheitsgemeinde Osterburg will das frühere Biesecafé kaufen. Vielleicht werden es künftig Wohnmobile und Caravane ansteuern.

Von Nico Maß 13.07.2020, 20:00

Osterburg l Das Fragezeichen hinter der Zukunft des früheren „Biesecafés“ ist beseitigt. Ein halbes Jahr nach dem Wegzug der bisherigen Eigentümer aus Osterburg steht eine neue „Hausherrin“ vor der Tür. In Gestalt der Einheitsgemeinde. „Ja, wir wollen das Grundstück erwerben“, beantwortet Bürgermeister Nico Schulz eine Anfrage der Volksstimme. Dabei ist die Kommune längst über die bloße Absicht hinaus. Mit dem Verkäufer ist man sich über den Preis einig, der Stadtrat gab auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause „grünes Licht“ für den Erwerb. Die Grundstücks-Angelegenheit wurde im nichtöffentlichen Beratungsteil abgesegnet. Mit Verweis auf den hinter verschlossenen Türen gefassten Beschluss wollte sich Schulz zwar nicht darüber äußern, welche Summe die Einheitsgemeinde für die ehemalige Gaststätte hinblättert. Nach Volksstimme-Recherchen beläuft sich der Kaufpreis jedoch auf 20 000 Euro.

Die Stadt wird Besitzerin des östlichen Biesebad-Nachbarn, eigene Nutzungspläne für das „Biesecafé“ hegt sie laut Bürgermeister aber nicht. „Wir können uns stattdessen vorstellen, das Grundstück zu vermieten. Wer Interesse hat, kann sich gern im Rathaus melden“, sagt Nico Schulz. Mit dem Kauf verfolge die Kommune vor allem das Ziel, einen potenziellen Zankapfel aus dem Weg zu räumen. Schulz erinnerte daran, dass die Kommune zuletzt mit dem bisherigen Gaststätten-Inhaber wegen der Zulieferung des Lokals über den Fuß- und Radfahrerweg Nordpromenade über Kreuz gelegen hatte. Nach Vorfällen mit Lieferfahrzeugen auf der Promenade, bei denen unter anderem auch ein Hund zu Schaden gekommen sein soll, sowie Beschwerden von Einwohnern sperrte die Stadt im Juli 2019 den Weg für den Zulieferverkehr. Das sorgte für Streit, der mit dem Einzug eines neuen Gastwirtes im Biesecafé wieder aufflammen könnte, glaubt der Bürgermeister. Mit der bevorstehenden Übernahme des Grundstückes habe sich dies aber wohl erledigt, „weil wir als Besitzer da natürlich eine ganz andere Handhabe haben“, begründete Schulz.

Abseits davon fügt sich der Kauf des „Biesecafés“ aber auch in Pläne ein, die die Kommune für die gesamte nördlich der Promenade gelegene Fläche zwischen Café und Huchelplatz/Seehäuser Straße auf dem Zettel hat. Das Gelände könnte perspektivisch zu einem Caravan-Platz umgebaut werden.

In diesem Fall wäre für das „Biesecafé“ eine Zukunft als Sozialgebäude für den Caravan-Rastplatz denkbar, nennt Schulz eine Option. „Der Caravan-Tourismus wächst und ist beispielsweise auch in Skandinavien sehr beliebt. Haben wir die Autobahn vor der Haustür, können wir durchfahrenden Caravan-Touristen, die womöglich von Skandinavien aus in den Süden wollen, bei uns eine attraktive Rastgelegenheit anbieten“, sagt der Bürgermeister. Um diese Pläne in die Tat umzusetzen, habe die Einheitsgemeinde Osterburg nach und nach die Grundstücke zwischen Biesebad und Seehäuser Straße erworben. Nun sei dort lediglich noch eine Fläche in Privatbesitz, auf der sich die verfallene Ruine einer früheren Fleischerei befindet. „Aber auch dort sind wir dran und sehr interessiert, das Grundstück zu erwerben“, macht Bürgermeister Nico Schulz abschließend deutlich.