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Frühjahrsputz Für eine saubere Umwelt: Altmärker sammeln in Seehausen, Schönberg und Beuster Müll

Zahlreiche Helfer sammelten am Sonnabend im Seehäuser Stadtgebiet sowie in Beuster und Schönberg Müll

Aktualisiert: 12.4.2021, 10:08

Seehausen (szk). Die Wischestadt räumt auf: Am Sonnabend wurde erstmalig unter Flagge der Bergfest-Initiative eine Frühjahrsputzaktion in verschiedenen Stadt- und Umlandbereichen durchgeführt. Womöglich war es die erste Aktion überhaupt dieser Art in Seehausen, vermuteten verschiedene Bürger.

Den Anstoss dazu hatten Sindy Hennigs, Marco Kaczmarek sowie Luisa und David Kloseck gegeben, die im Februar angesichts des vielen Unrats am Aland-Deich-Radweg zwischen Seehausen und Geestgottberg eine spontane „Dreck-weg-Stunde“ durchführten und in kurzer Zeit viel Müll gesammelt hatten. Sie beschlossen, eine größere Aktion zu starten. Der Seehäuser Bürgermeister Detlef Neumann (parteilos) begrüßte das Vorhaben der Initiatoren, dementsprechend sponsorte die Stadt für den anberaumten Frühjahrsputz blaue Säcke und Handschuhe. Zudem stellte die Kommune einen Container für den gesammelten Müll auf dem städtischen Betriebshof bereit und kam auch für die Entsorgungskosten auf.

Insgesamt sagten 52 Helfer, darunter auch Kinder und Mitglieder der örtlichen Jugendfeuerwehr, dem Müll den Kampf an. Coronabedingt wurden die Freiwilligen in zwei Gruppen „Nord“ und „Süd“ eingeteilt. Nachdem Bergfest-Sprecher Marco Kaczmarek zwei Tage zuvor mit dem Fahrrad erkundet hatte, wo am besten gesammelt werden soll, waren die „Süd“-Helfer unter anderem am Behrendschen Weg bis Behrend, am Goldfischteich sowie am Imbiss an der B 189 und dem angrenzenden Wald aktiv. Die „Nord“-Helfer sammelten unter anderem am Parkplatz an der Wischelandhalle, am alten Friedhof, am Verbindungsweg nach Schönberg oder Am Ess. Abseits der Stadt wurde auch in den Dörfern Beuster und Schönberg aufgeräumt. Dort beteiligten sich 20 beziehungsweise 40 Helfer am Frühjahrsputz. „Eine absolut tolle Resonanz“, freute sich Marco Kaczmarek. „Es gab auch Leute, die am Vortag schon Müll sammelten, weil sie am heutigen Samstag nicht konnten“, fügte der Mitorganisator hinzu.

Bewaffnet mit Eimer, Müllsäcken und diversen Gerätschaften, fischten die engagierten Müllsammler unter den geforderten Hygiene- und Abstandsauflagen fast im Sekundentakt allerhand Unrat aus Gräben, Büschen und Waldrändern. Neben unzähligen Glasflaschen, Kronkorken oder Zigarettenstummeln kamen auch Altreifen, ausgediente Gartenstühle oder defekte Staubsauger zum Vorschein. Immer wieder schüttelten die Helfer bei ihren diversen Funden verärgert den Kopf darüber, wie rücksichtslos sich manche Zeitgenossen gegenüber der Umwelt verhalten. „Besonders schlimm fand ich zum Beispiel das Areal rund um den Imbiss an der B 189“, berichtete Käthe Leischke. „Am Parkplatz lagen ausgekippte Aschenbecher, leere Flaschen und menschliche Exkremente. Da bekommt man schon das Würgen.“

Die prall gefüllten Müllsäcke sammelte Torsten Röder an den jeweiligen Sammelstellen mit seinem Transporter und Anhänger ein, um sie zum Betriebshof der Stadt zu bringen und in den dortigen Container abzuladen. Doch bei einer Fuhre blieb es nicht, denn die engagierten Helfer hatten in zwei Stunden derartig viel Müll zusammen, dass mehrere Touren vonnöten waren. Viele Beteiligte wünschen sich deshalb eine baldige Wiederholung der erfolgreichen Frühjahrsputzaktion.

Aber auch so können sich Einwohner gegen die Vermüllung der Umwelt einsetzen, stellt Marco Kaczmarek klar. Über die App MÜLLweg! DE seien illegale Müllkippen ganz einfach an die zuständige Behörde melden.