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Gedenken Picknick zum Tag der Befreiung

Die Initiative "Seehausen links" lud zum "Befreiungspicknick" auf den Postplatz. Um unkonventionell des 8. Mais 1945 zu gedenken.

Von Stephan Metzker 05.05.2019, 23:01

Seehausen l Am Mittwoch, 8. Mai, jährt sich zum 74. Mal der „Tag der Befreiung vom Faschismus.“ Anlässlich dazu organisierte die Initiative „Seehausen links“ am Sonnabend zum dritten Mal auf dem Postplatz Seehausen ein so genanntes „Befreiungspicknick.“ Dabei erwartete die Besucher ein buntes Programm an diesem wettertechnisch eher durchwachsenen Nachmittag.

In seiner Eingangsrede sagte Hauptorganisator Bernd Kloss: „Der Befreiungstag des Faschismus ist kein trauriger Tag, denn mit dem 8. Mai 1945 hörte das millionenfache Sterben, Morden und damit der Faschismus auf. Wir haben seitdem weitestgehend Frieden in Europa – vor den Kriegen in der Welt sollten wir allerdings nicht die Augen verschließen.“ Kloss plädiert für die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr und damit der Beteiligung an Kriegen, sowie ein sofortiges Stopp des Wettrüstens und unter anderem auch der Herstellung von Atomwaffen. Stattdessen sollte mehr für Soziales, Bildung und Gesundheit getan werden. Im Rahmen der Veranstaltung waren sich jedenfalls alle Anwesenden einig: Es soll nie wieder Faschismus geben!

Abseits dieser Botschaft luden einige Stände zum Schlemmen bei Rhabarber-Kuchen, der Milchbar oder beispielsweise deftigen Grillspezialitäten ein. Die Kinder erfreuten sich am Schminken, Button herstellen oder dem künstlichen Rodelspaß.

Insgesamt erinnerte die Initiative laut Kloss das fünfte Mal an den Tag der Befreiung. Man traf sich zuerst am Mahnmal (Schillerhain). Anschließend folgten dann immer lange Gespräche - Leute brachten sich was zu Essen und Kaffee mit. Das ganze wuchs allmählich. Schließlich wollte man dann mehr Aufmerksamkeit erwirken, um noch mehr Menschen an diesen Tag zu erinnern. Das Treffen sollte nicht mehr so weit ab vom Schlag sein, sondern mitten ins Zentrum – auf den Postplatz. Man informierte andere Kontakte, die sich gern an diesen Tag beteiligen würden - und schon wuchs die Sache mit vielen Mitwirkenden an. Zu den Mitstreitern und Unterstützern am Sonnabend gehörten die Projektgruppe Seehausen, das Jugendzentrum Seehausen, eine Delegation der örtlichen Jugendfeuerwehr, die Falken, solid, das Kinderhilfswerk für Tschernobyl, die Bergfestinitiative Seehausen, der Chor ArendSEEhausen, die Kunstaktion Korrekturfahnen, viele Sponsoren und Förderer, Partnerschaft für Demokratie, die Stadt Seehausen und die Band „Zargenbruch“. Letztere hatte bis zu ihrem Auftritt allerdings eine ganze Weile auszuharren, denn ein heftiger Schneeregenschauer zog über die Stadt. Mit der Resonanz ist Hauptorganisator Bernd Kloss dennoch zufrieden. „Vor allem, dass so viele Jugendliche heute hier ihr Interesse zeigen, freut mich wirklich sehr.“