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Gewässerschau Neue Teiche erschweren Unterhaltung

Amphibienteiche im Naturschutzgebiet "Alte Elbe Kannenberg" erschweren dem Unterhaltungsverband Seege/Aland die Arbeit. Kompromiss gesucht.

Von Karina Hoppe 26.04.2018, 16:50

Kannenberg/Sandauerholz l Die Amphibien dürften frohlocken. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) ließ im Spätsommer vergangenen Jahres links- und rechtsseitig des Weges, der in Höhe des Kannenberger Gutshauses vom „alten Deich“ ins Elbvorland abgeht, zwei Amphibienteiche anlegen. Dabei handelt es sich laut Auskunft des LHW um eine von der Oberen Naturschutzbehörde beauflagte Ersatzmaßnahme, die Bestandteil des Planfeststellungsbeschlusses für den Deichbauabschnitt von Altenzaun bis zur Sandauer Fähre ist. Und die dem Unterhaltungsverband Seege/Aland nun Schwierigkeiten bereitet.

Es geht um den insgesamt sieben Kilometer langen Poldergraben, der an besagter Stelle über gut 100 Meter parallel zum Weg verläuft. Laut Auskunft von Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner war dessen Pflege mit schwerem Gerät an dieser Stelle schon vorm Anlegen der Teiche schwierig, jetzt ist sie quasi unmöglich.

Der Boden zwischen dem nördlichen Teich und dem Graben sei zu morastig, sodass Meißner nun vorschlägt, den Graben von der Straße aus zu unterhalten. Dazwischen stehen allerdings Bäume, darunter alte Weiden, und Buschwerk. „Es würde ja ausreichen, wenn man einen Teil wegnimmt, sodass die Technik durch kann“, so Meißner. Es soll nun gemeinsam mit der Gemeinde Iden und der Unteren Naturschutzbehörde – am Donnerstag leider nicht anwesend – nach einem Kompromiss in dem sensiblen Bereich gesucht werden.

Jeder der beiden Amphibienteiche hat laut Auskunft der IHU Geologie & Analytik GmbH aus Stendal etwa 5000 Quadratmeter Fläche. Die tiefsten Stellen betragen bis 1,50 Meter, die größeren Flachwasserbereiche sind rund 50 bis 80 Zentimeter tief. Die Teiche sollen vor allem Lebensraum für die geschützte Rotbauchunke und Moorfrösche sein, aber auch für alle anderen Amphibienarten, außerdem für Zug- und Rastvögel. Der Pegel der Teiche verändert sich mittelfristig mit jenem der Elbe, ist also Schwankungen ausgesetzt.

Der Unterhaltungsverband ist wiederum dafür verantwortlich, dass der Poldergraben die wichtige Funktion der Entwässerung behält. Der Durchfluss müsse immer gewährleistet sein, kann der Graben nicht richtig beräumt werden, sei dem schwer nachzukommen.