Biesedorf mischt beim Landeswettbewerb mit und stellt sich der Bewertungsjury Gladigau - ein Dorf mit Zukunft
Für die Teilnehmer des Landeswettbewerbes "Unser Dorf hat Zukunft" wird es ernst. Gladigau ist einer von drei Orten, die auf Kreisebene mitmachen dürfen. Am Dienstag schaute die Bewertungskommission vorbei.
Gladigau. Das Biesedorf Gladigau hat sich in den Jahren nach der Wende auch mit Hilfe der Dorferneuerung und anderer Förderprogramme positiv entwickelt. Da in dem Ort mit Baubetrieben, Landwirten, Bäckerei, Gaststätte, Pfarramt, Heißmangel oder Verkaufsstelle auch ohne Schule und Kindertagesstätte noch vergleichsweise viel Infrastruktur erhalten ist und Kirchengemeinde oder Vereine (Schützen, Dorftheater, Sport, Angler, Feuerwehr, Kirchen- sowie Posaunenchor) zahllose Aktivitäten vorweisen können, sahen Ortsbürgermeister Matthias Müller, Pfarrer Norbert Lazay und deren Mitstreiter gute Chancen, um beim 8.Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erfolgreich mitzumischen.
Auf Kreisebene war Gladigau dank einer ausführlichen Bewerbung quasi noch vom "grünen Tisch" aus für den Dörferwettstreit zusammen mit Garz (Havelberg) und Schinne zugelassen worden. Nachdem sich eine Kommission mit Vertretern des federführenden Amtes für Landwirtschaft, Forsten und Flurneuordnung (ALFF) "Altmark", des Landkreises sowie des Städte- und Gemeindebundes am Dienstag selbst ein Bild vom ehemaligen Fischerdorf und seiner 800-jährigen Geschichte gemacht hat, sehen sie auch der nächsten Runde optimistisch entgegen. Dass Gladigau einiges zu bieten hat, was bei der Bewertung eine wichtige Rolle spielt, sei bei der Bewerbung noch einmal richtig klar geworden, erinnert sich Müller. Und weiter: "Viele positive Dinge werden längst als selbstverständlich hingenommen", räumt der Ortsvorsteher eine gewisse Betriebsblindheit ein.
Die materielle Haben-Liste der Gladigauer ist in der Tat lang und reicht von sanierten Straßen, Wegen oder Plätzen über Sport- und Spielplatz bis zu einer Reihe von vorzeigbaren Immobilien, die oft noch eine interessante, teils historische Geschichte zu erzählen haben. Sei es die ganz alte Schule, die der Glaubensgemeinde als Winterkirche dient, die zweitälteste Schule, aus der ein Haus der Vereine wurde, das modernisierte Feuerwehrgerätehaus, die in weiten Teilen restaurierte Kirche, das Sportlerheim oder das Pfarrhaus samt Backhaus und Garten.
"Nebenbei" gab es auch Einblicke in das kulturelle und gesellschaftliche Wirken des Dorfes. Mit insgesamt 312 Mitgliedern ist selbst bei Doppelnennungen der größte Teil der Gladigauer in einem der örtlichen Vereine organisiert und steht damit sozusagen persönlich für ein lebendiges Dorf. Auch das sollte Punkte bringen.