Dieter Kronberg aus Berlin legt mit 13-Meter-Yacht in der Elbestadt an / Rostocker Pärchen kommt mit dem Kanu in die Altmark Hafen Arneburg: Ruhiges Kleinod am Elbstrom
Seit dem Jahr 2004 hat die Stadt Arneburg einen Sportboothafen. Er verfügt über 40 Liegeplätze, hat eine angeschlossene Campingwiese und versorgt die Wasserfahrzeuge mit wichtigem Treibstoff. Die Volksstimme traf vor wenigen Tagen einige Gäste in Arneburg.
Arneburg l "Das ist die größte Yacht, die in den letzten zwei Jahren angelegt hat", sagt Arneburgs Hafenmeister Lutz Tippmann. Zwei Tage lang lag die "Libertas" von Dieter Kronberg aus Berlin in Arneburg vor Anker und sorgte bei vielen Bürgern für Aufmerksamkeit. Über 13 Meter lang und mit insgesamt 700 PS ausgestattet, ist das Schiff des schwedischen Herstellers Storebro ein kleines Flaggschiff. Sein Name "Libertas" ist Programm und steht für die Freiheit der beiden Westberliner, die sie nach dem Mauerfall mit Schiffen wie diesen in ganz Deutschland genießen durften.
"Wir sind bestimmt schon zwanzig Mal vorbeigefahren, doch in diesem Sommer wollten wir einmal halt machen. Das hat sich gelohnt", sagt Kapitän Dieter Kronberg. Arneburg sei ein schönes Kleinod, das zwar sehr ruhig sei, doch genau das mögen die Großstädter, die einige Wochen im Jahr auf den Wasserwegen Deutschlands unterwegs sind.
Dabei haben sie schon einiges erlebt. "Es war schon immer mein Traum, die Welt vom Wasser aus zu erkunden", erzählte Dieter Kronberg. Viele Möglichkeiten hatte er dazu jedoch bis 1990 im geteilten Berlin nicht. Doch mit der Wende war der Wege frei. Frei in die unberührte Natur, die es bis heute gerade im Osten der Republik noch gebe. Die erste Tour hatten sie bereits 1990. Zur Orientierung diente den beiden lediglich ein Autoatlas. Wasserkarten gab es zu dieser Zeit kaum, doch es klappte auch so. "Wir sind bis Travemünde gekommen", erinnert sich Dieter Kronberg. Dort ist auch der Heimathafen ihrer Yacht.
Neben ihrem Häuschen in Berlin ist das Schiff ihr zweites Zuhause, und das Ehepaar freut sich auf jedes Frühjahr, wenn die Saison wieder beginnt. Im April wird die Yacht meist aus dem Winterschlaf geweckt. Untergebracht ist das Wasserfahrzeug nicht in Berlin, sondern in Brandenburg und kehrt dorthin erst wieder im Oktober zurück.
Ihre Ausflüge beschränken sich nicht nur auf die Elbe, sondern gingen auch schon entlang von Mosel und Rhein. Im Gegensatz zur Elbe sind diese Flüsse wesentlich belebter. "Dort gibt es noch viel mehr Berufsschiffer und die Boote fahren teilweise kreuz und quer. Auf der Elbe ist alles geordneter". sagt Kronberg. Sein Schiff ist jedoch auch hochseetauglich, doch das Ehepaar ist ruhiger geworden und genießt das stressfreie Reisen ganz ohne zu hohen Wellengang auf der Ostsee.
Auch wenn ihr Schiff nicht zu den Kleinsten gehört, für den Sportboothafen sind solche Wasserfahrzeuge kein Problem. Die Libertas hat einen Tiefgang von etwa einem Meter. "Da haben wir noch Luft", sagt Tippmann mit Blick auf das gut ausgebaute Hafenbecken. Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 1,40 Meter schaffen die Fahrt bis zum Anleger gefahrlos.
Soviel Tiefgang hat das Kanu von Martin Falk und Josephine Schmiedel nicht. Es zählt zu den kleinsten Booten, die in diesem Jahr in Arneburg halt gemacht haben. "Wir sind seit zehn Tagen unterwegs und haben hier einen Freund besucht", erzählte Martin Falk aus Rostock. In Schmöker waren die beiden gestartet und erreichten am Sonnabend ihr Endziel Wittenberge. Von dort aus ging es mit dem Auto wieder an die Küste nach Rostock.
"Der Sportboothafen ist ein wichtiger Knotenpunkt zwischen Magdeburg und Wittenberge", sagt Arneburgs Hafenmeister Lutz Tippmann. Die Anlegestelle samt 40 Liegeplätzen gibt es bereits seit dem Jahr 2004. 13 der Plätze werden inzwischen dauerhaft genutzt. Im ersten Jahr funktionierte die Betreuung der Anleger nur auf telefonischen Zuruf, doch seit dem Jahr 2005 ist Lutz Tippmann die gute Seele des Sportboothafens. Knapp 190 Besucher zählte er im vergangenen Jahr am Wasserstandort. In diesem Jahr sind es bereits 164 Besucher.
Der Sportboothafen ist modern ausgestattet. Er verfügt nicht nur über einen Stromanschluss an jedem Liegeplatz, sondern auch über Wasser für die Anleger. Außerdem gibt es eine Fäkalabsauganlage und eine Tankstelle für die Wasserfahrzeuge.
Direkt neben dem Sportboothafen gibt es auch eine große Wiese, die nicht nur von den Schiffsbesitzern, sondern auch von Wohnmobilfreunden oder Radtouristen genutzt wird. Gäste bekommen dann auch einen Schlüssel für die Sanitärversorgung und haben damit einen 24-Stunden-Zugang. "Viele Camper haben den Platz als einen der idyllischsten an der Elbe bezeichnet", sagte Tippmann. Als besonderen Service bekommen Radfahrer auch kostenlos ein Zelt gestellt. Bezahlt werden muss nur der Stellplatz. Die Hafensaison geht vom 1. April bis zum 31. Oktober. Wer den Hafen ansteuern möchte, erreicht ihn unter (0162) 1931930.