Kuriositäten- und Trödelscheune öffnete ihre Türen In Storbeck auf Schnäppchenjagd
Storbeck l Sein Paradies für Trödelfreunde öffnet der Storbecker Fred Krüger an jedem ersten Sonnabend im Monat. Trotz widrigen Wetters kamen am Sonnabend wieder viele Besucher aus der näheren und ferneren Umgebung in die Kuriositäten- und Trödelscheune, die in diesem Jahr ihre neunte Saison hat. Auf 360 Quadratmetern Fläche kann man gezielt suchen oder aufs Geradewohl stöbern. Vom kleinen Spielzeugauto über Bücher, Medaillen, Postkarten, Porzellan, Gläser, Lampen, Fotoapparate, Bilder und altem Werkzeug bis zu Kleinmöbel ist alles zu haben, wonach einem der Sinn steht - von Kitsch und Tinnef bis zu guter Markenware. Für einen kleinen Imbiss mit Bratwurst, Kuchen und Kaffee sowie anderen Getränken ist immer gesorgt.
In dem alten Gemäuer wird entweder der verlangte Preis sofort gezahlt oder mit Fred Krüger gefeilscht bis der eine nachgibt. Beispielsweise Wolfgang Matschl und Sieglinde Blanke aus Pritzwalk, die auch Flohmarkthändler sind und für den eigenen Handel schon oft hier fündig wurden, feilschten um einen hölzernen Nähkasten, den Krüger mit 20 Euro veranschlagt hatte. Man bot und verwarf, bis bei 12 Euro der Kauf mit Handschlag besiegelt wurde. "Gehandelt werden muss", sagte der Scheunenbesitzer. "das hier ist ein Trödelladen und kein Kaufhaus." Auf dem langen Geschirrtisch entdeckten Jürgen und Helena Schweichler aus Osterburg nagelneu aussehende Suppenteller, die zu ihrem Service daheim passen. "Es sind die gleichen", sagte der Osterburger. "Damit können wir unsere, die durch den täglichen Gebrauch schon etwas gelitten haben, ersetzen." Außerdem war er auf der Suche nach einem Lichtschachteinsatz für seine Kleinbildkamera Exa 1a - erstmal erfolglos; eine komplette Kamera dieses Typs hätte er bekommen können. Ein Goldbecker suchte einen bestimmten Trafo für seine elektrische Eisenbahn, wurde aber nicht fündig, nahm dafür aber als Schnäppchen einige Karl-May-Bände mit.
Zum ersten Mal war Uwe Werdermann aus Wittenberge in der Scheune. In seiner Begleitung befand sich Tochter Steffi Hartmann, die in Hamburg lebt. Sie war von der Scheune fasziniert. "Wenn ich nicht ein kleines Kind hätte, würde ich mich hier einschließen lassen und nach Herzenslust stöbern", verriet sie der Volksstimme.
"Die Trödelscheune war am ersten Öffnungstag dieses Jahres im Januar gut besucht", blickte Krüger zurück. "Und auch heute bin ich sehr zufrieden." Die Wiesenflohmarktsaison beginnt mit zwei Markttagen am 20. und 21. April. Zur Zeit stehen am Reitplatz für die Händler rund 20000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. "Wir können das Terrain je nach Händleranmeldung kurzfristig bis auf 60000 Quadratmeter erweitern", sagte der Storbecker Marktbetreiber.