Holunderblütenfest: Gastgeber gewinnen den Pokal für Siege beim Löschangriff und auf der 100-Meter-Bahn Kameraden aus Polkau verteilen keine Geschenke
Mit einem Umzug startete das Polkauer Holunderblütenfest. Anschließend wurde es sportlich.
Polkau l Wie ein bunter Lindwurm kroch der Zug der Feuerwehren über die mit vielen Luftballons geschmückte Polkauer Dorfstraße vom Ortseingang aus Richtung Erxleben bis zum Gerätehaus fast am anderen Ende des Dorfes. Die Fenster und Türen der Häuser blieben geschlossen, denn die Bewohner hatten sich schon auf den Festplatz begeben. Dort war ein Zeltcafé aufgebaut worden, der Grill war angeheizt und der Getränkeausschank auf den Ansturm vorbereitet. Es wurde das 18. Holunderblütenfest gefeiert, das die Freiwillige Feuerwehr Polkau und deren Förderverein gemeinsam ausgerichtet hatten. Am Abend zuvor war das Spektakel mit dem traditionellen Fassanstich eingeleitet worden.
Wehrleiter Jürgen Lukas hatte Wehren aus den umliegenden Orten, aber auch aus Dörfern, die etwas weiter entfernt waren, eingeladen, zu denen die Polkauer freundschaftliche Beziehungen unterhalten. So waren neben den Einheimischen Brandbekämpfer aus Erxleben, Dobbrun, Wollenrade, Grävenitz, Meseberg, Behrendorf, Schorstedt, Ballerstedt und Düsedau auf dem Platz, aus Behrendorf und Meseberg neben der Männer- jeweils auch eine Frauenmannschaft. Die Wehr aus Stendal-Borstel war durch einen Einsatz in Staffelde an der Teilnahme verhindert.
Wie bei solchen Festen üblich fanden auch hier Wettkämpfe statt - ein Löschangriff und an Stelle des Spaßwettbewerbs das Überwinden der 100-Meter-Hindernisbahn in zwei Altersklassen, einer offiziellen Disziplin des Feuerwehrkampfsports. Für die beste Mannschaft in der Gesamtwertung war ein Wanderpokal ausgelobt: Dieser ging an die Freiwillige Feuerwehr Polkau.
Als Einlage des Festgeschehens hatten Karl Unnasch und Hans-Joachim Werner, beide Mitglieder der Altersabteilung der Polkauer Wehr und ehemalige Wehrleiter, gemeinsam mit Steffen Roger als Maschinist einen Löschangriff mit einem LF 16 W50 auf eine Feuerschale angekündigt. Der W50 war als Oldtimer im Festzug mitgeführt worden, ebenso eine von einem Traktor Belorus 80 gezogene historische Feuerwehrleiter. Beides stammt aus der Werkstatt von Bruno Roger in Erxleben. "Es ist doch schön, wenn man auch ältere Technik im Umzug mitführen kann", hatte dessen Sohn Steffen der Volksstimme gesagt.
Am Abend wurde zum Tanz eingeladen. Am Sonntag wurde das Fest mit einem Frühschoppen fortgesetzt. Außerdem fand ein Fußballturnier statt, und die Kinder hatten mit Spiel und Spaß auch ihren Anteil am Holunderblütenfest bekommen.