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Kooperation Zu siebt gegen Brachflächen

Arneburg-Goldbeck und weitere Kommunen gehen einen neuen Weg im Umgang mit den Brachen. Sie vergaben das Management.

Von Karina Hoppe 26.02.2019, 19:09

Arneburg-Goldbeck l Mit im Boot sind neben Arneburg-Goldbeck die Verbandsgemeinden Seehausen und Elbe-Havel-Land, die Einheitsgemeinden Stadt Bismark, Hansestadt Havelberg, Stadt Kalbe (Milde) und die Hansestadt Stendal. Über Einzelförderungen oder Förderungen im kleineren Verbund war die IGZ BIC Altmark GmbH auch schon vorher mit im Boot. Als es nämlich darum ging, die Brachen zu erfassen. Dies sei nun so gut wie abgeschlossen, sagt Thomas Barniske. Er ist Geschäftsführer der BIC Altmark, die zunächst bis September dieses Jahres vom genannten Kommunalverband den Zuschlag dafür erhielt, die Koordination für den „Luxus der Leere“ zu übernehmen, wofür jede Kommune 5000 Euro zahlt. „Und das ist neu“, sagt René Schernikau als Verbandsgemeindebürgermeister von Arneburg-Goldbeck. „Das Projekt lief im April aus und wir standen vor der Frage, ob und wie wir es weiter betreiben.“ Das Ergebnis dieser Findungsphase war: Weitermachen auch ohne Förderung, sich noch breiter aufstellen und die Koordination an Extern vergeben. Wichtig dabei: „Das BIC handelt nicht als Makler und soll es auch nicht.“ Vielmehr gehe es darum, die „Marke Luxus der Leere“ für „interessante und manchmal außergewöhnliche Objekte in einer der landschaftlich schönsten Regionen Deutschlands“ zu bewerben. Das BIC soll zentraler Ansprechpartner für die ersten Nachfragen sein, Interessenten an die richtige Stellen verweisen, auf ausgewählten Messen präsent sein.

Die Immobilienplattform, die an die Internetseite von „Luxus der Leere“ geknüpft wird, ist derzeit in Überarbeitung. „Wir prüfen hier ein neues System“, aktuell würden im Wechsel Objekte mit Kontaktdaten über Facebook vorgestellt. „Hinzu kommen Tipps für Förderungen von Veranstaltungen.“ Denn dies soll auch in den Händen der BIC liegen: Wissensvermittlung, die Erstellung eines Förderkatalogs für die Sanierung oder den Abriss eines „brachen“ Gebäudes.

Die Kommunen selbst sollen weiterhin die Brachen in kommunaler Hand auf die Immobilienplattform stellen. Es sind auch die Verwaltungen, die für ihre Objekte Besichtigungstermine wahrnehmen. Ferner suche man nach einer rechtlich sauberen Lösung für schwere Fälle aus dem Privatbereich – „wir wollen und dürfen aber definitiv keine Konkurrenz für Makler werden“.

Um überregional als „Luxus der Leere“ wahrgenommen zu werden, ist der Verbund bemüht, weitere Kommunen an Bord zu holen. Im Gespräch sind Gardelegen, Beetzendorf-Diesdorf und Arendsee. Im Luftkurort hatte Schernikau das Projekt bereits im Hauptausschuss vorgestellt. Nicht mehr mit dabei ist indes etwa die Einheitsgemeinde Osterburg. „Wir haben einfach nur noch wenig kommunale Objekte, die wir da vermarkten könnten. Und in Bezug auf private Brachen gibt es ja datenschutzrechtliche Probleme“, sagt Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz.

Schernikau kann es verstehen, wenn der „Luxus der Leere“ nach außen noch etwas schwammig wirkt. Aber man sei definitiv auf dem richtigen Weg. „In das Thema ist echt Bewegung reingekommen.“