"Künstler-Brot schmeckt verdammt lecker"

"Applaus ist das Brot der Künstler, und es schmeckt verdammt lecker", ließ Ireen Sheer am Sonntagnachmittag die Gäste wissen, die der Einladung zum Volksmusikfest auf den Fuchsbau gefolgt waren. Und Applaus gab es von den Gästen reichlich.

Osterburg l "Applaus ist das Brot der Künstler, und es schmeckt verdammt lecker", ließ Ireen Sheer am Sonntagnachmittag die Gäste wissen, die der Einladung zum Volksmusikfest auf den Fuchsbau gefolgt waren. Und Applaus gab es von den Gästen reichlich.

Das Ereignis, das den Sparkassen-Cup am vierten Tag abrundet, hat sich bei der dritten Auflage an der Biese offenbar ähnlich etabliert wie das Deutschrock-Festival "Made in Germany", das am Freitag über die Bühne ging. Mit dem Unterschied, dass beide Termine zwei Altersklassen bedienen und dass die rund 1700 vorverkauften Karten für den Sonntag ganz geordnet an Sitzplätze gebunden waren. Kurzentschlossene Konzertbesucher durften die Tageskasse allerdings auch passieren. So konnten die Künstler schließlich auf etwa 2000 erwartungsvolle und gut gelaunte Gäste blicken.

Nachdem die Stendaler Rolandmusikanten das Publikum mit ihren flotten Weisen unterhalten hatten, brachte die kleine Engländerin mit der großen Stimme die Gäste richtig auf Touren. Auch wenn sie neue Lieder zu bieten hat, fehlten dennoch ihre berühmten Klassiker nicht, zu denen sie meistens sogar eine Geschichte erzählen konnte. So wie bei dem Titel "Goodbye Mama", der nach dem Tod ihrer Mutter eine ganz andere Bedeutung bekam. Dass "Regen an einem Sonntag" zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden könnte, war bei einem Blick in den Nachmittagshimmel nicht zu befürchten, und von Migräne war bei der gut gelaunten Ireen Sheer trotz ihres Hits "Heut\' Abend hab\' ich Kopfweh" nichts zu spüren.

Bevor die Sängerin, die 1961 bei einem Talentwettbewerb entdeckt wurde, mit ihrem Alter aber nicht hausieren geht, neben der Bühne geduldig Autogramm- und Fotowünsche erfüllte, bot sie als Zugabe und ganz ohne Hintergrundmusik "Amazing Grace" dar.

Vor allem weibliche Fans gerieten nach der Pause bei Hansi Hinterseer aus dem Häuschen und bedachten ihr Idol mit Blumen und anderen Geschenken. Der Tiroler, der als früherer Skirennläufer ebenso wie die frühere Bankkauffrau Ireen Sheer höchst erfolgreich sein Hobby zum Beruf gemacht hat, sparte ebenso wie seine Vorgängerin nicht mit netten Worten ("einen schönen Nachmittag ihr lieben Leut"), zog es aber vor, auf der Bühne Abstand zum Publikum zu wahren. Er wird aus Erfahrung wissen, warum. Trotzdem zog er das Publikum mit Hits wie "Schön, dass du da bist" in seinen Bann oder sorgte mit "Die Hände zum Himmel" für Partystimmung.

Marco Hubert, der insbesondere für Donnerstag, Freitag und Sonnabend den organisatorischen Hut aufhatte, zeigte sich gestern vorbehaltlich einer endgültigen Auswertung zufrieden. Zufrieden über die rund 6000 Gäste zu "Made in Germany", über das Glück mit dem Wetter, dass das Fest trotz heftiger Unbilden besonders am Freitag nicht ins Wanken brachte und mit dem Publikum, das die wetterbedingte Zwangspause geduldig ertragen hatte. Ein großes Danke wollte er für die Unterstützung durch die Landessportschule und die Stadt Osterburg loswerden. Außerdem lobte er Techniker, Bühnenbildner und viele andere Helfer, "die ohne Ende gebufft haben".