Lockerungen Zwölftklässler starten zuerst
Nachdem erste Lockerungen der Corona-Einschränkungen angekündigt wurden, stehen auch in Osterburg Veränderungen ins Haus.
Osterburg l Am Montag, 20. April, wird sich die Tür des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums noch nicht für Schüler öffnen. „Wir benötigen schon ein bisschen Vorlauf“, stellte Schulleiterin Elke Hein gestern auf Nachfrage klar. Aber am Donnerstag, 23. April, oder spätestens am Montag, 27. April, ist es dann tatsächlich so weit. Dann sollen zuerst und bisher ausschließlich die Zwölftklässler loslegen. Wie Elke Hein informierte, werde für sie mit Blick auf die Abi-Vorbereitung ein Stundenplan gebaut, der es den Schülern der Abschlussklassen ermöglichen soll, „in allen schriftlichen Prüfungsfächern Konsultationen vorzunehmen“. Wie es danach weitergehe, diesbezüglich müsse man abwarten. „Das bedarf einer intensiven Abstimmung“, machte die Schulleiterin deutlich.
Auch für die Osterburger Sekundarschule „Karl Marx“ kündigt sich ein allererster Schritt zurück in den Unterrichtsbetrieb an. Zwar nannte Schulleiterin Doreen Melms noch keinen konkreten Tag, im Laufe der kommenden Woche würden die Zehntklässler der Osterburger Sekundarschule aber wieder in den Unterrichtsbetrieb einsteigen, so die Schulleiterin. Für die vor den Abschlussprüfungen stehenden Zehntklässler werde ein Unterricht in kleineren Lerngruppen vorbereitet, fügte Melms hinzu.
Für Olaf Jaensch, Leiter der Flessauer Grundschule, stehen noch viele offene Fragezeichen vor einem Unterrichtsbeginn an seiner Einrichtung. Jaensch, der gestern Mittag noch auf konkrete Informationen aus dem Magdeburger Kultusministerium wartete, hielt es nach den Nachrichten aus den Medien zwar für möglich, dass der Unterrichtsbetrieb an seiner Grundschule für die Viertklässler am 4. Mai beginnen könnte. „Aber die Kleinen dann auf dem nötigen Abstand zu halten, das wird schon sehr schwer“, schätzte der Flessauer Schulleiter ein. Diese Bedenken, der aufgrund der Corona-Pandemie vorgeschriebenen Distanz zwischen einzelnen Menschen gerecht zu werden, hegt Jaensch längst nicht nur beim Blick auf den Aufenthalt in der Schule oder das Verhalten der Kinder in den Pausen. Mindestens ebenso große Sorgen bereite auch die Wartezeit an der Bushaltestelle oder die Frage, wie die Mädchen und Jungen im Schulbus sitzen, äußerte Jaensch. Der Flessauer Schulleiter geht zudem bei der Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebes von einem erhöhten Personalbedarf aus, weil Schule offenkundig auch erst einmal nur in kleineren Lerngruppen denkbar scheint. Eine Klasse mit gewöhnlich mehr als 20 Kindern müsste vermutlich in drei Lerngruppen unterteilt werden, dann benötige man aber auch drei Lehrkräfte, zeigte Olaf Jaensch auf.
Noch offene Fragen in den Schulen, für den Osterburger Einzelhandel setzte die Ankündigung von Bundesregierung und den Ländern aber ein dickes Ausrufezeichen. Weil Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmetern ab dem kommenden Montag wieder öffnen dürfen, erhalten die Breite Straße und ihr Umfeld nach dem Wochenende ein großes Stück Normalität zurück. Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) freute sich gestern darüber, „dass viele Geschäfte unserer Stadt wieder öffnen können. Und das völlig unabhängig vom Sortiment, das sie anbieten.“