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"The Gregorian Voices" präsentieren klassische und moderne Songs Männerchor in Mönchskutten verzaubert Werbener Besucher

Von Walter Schaffer 23.03.2013, 01:12

Die Sänger von "Gregorian Voices" präsentierten sich am Donnerstag in der Werbener St. Johanniskirche. Neben orthodoxen Gesängen überzeugten sie auch mit Popmusik-Klassikern im mittelalterlichen Gewand.

Werben l Zu einem ganz besonderen Hörgenuss gestaltete sich der Auftritt des bulgarischen Sängeroktetts "The Gregorian Voices" am Donnerstagabend in der Werbener St. Johanniskirche.

Pfarrer Jan Foit begrüßte die rund 200 Besucher, die trotz der winterlichen Temperatur den Weg in das monumentale Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert gefunden hatten. "Es ist großartig, was Sie hier und heute erwartet." Wie recht der Pfarrer mit seinen Worten hatte, erlebten dann die Besucher, die sich zum großen Teil Kissen und Decken mitgebracht hatten, um der Kälte zu trotzen. War das Kirchenschiff vor dem Konzert von "The Gregorian Voices" noch in das matte Licht von zwei gelb strahlenden Herrnhuter Sternen an der Decke erhellt, so erloschen diese beim Einmarsch der acht Sänger, die vor der Apsis im Halbkreis Aufstellung nahmen. Der hinter ihnen liegende Bereich erstrahlte leicht in Pink bis an die Gewölbedecke. Die Sänger blieben aber im Dunkeln, und so entstand eine mystische Atmosphäre. Seitens des Chores und ihres Leiters Georgi Pandurov gab es vorab keine Informationen. "The Gregorian Voices" tritt das Erbe des bekannten Männerchores "Gloria Dei" an, der bis Frühjahr 2011 existierte.

Die acht Sänger, die in Werben erstmals auftraten, haben alle eine klassische Gesangsausbildung und hervorragende Stimmen. Diese sind wie für die perfekte Intonation frühmittelalterlicher gregorianischer Choräle gemacht. Unter Gregorianik versteht man den einstimmigen, unbegleiteten liturgischen Gesang der Kirche in lateinischer Sprache. Er wird gregorianisch genannt, weil er mit der Liturgiereform von Papst Gregor dem Großen im 6. Jahrhundert in Verbindung gebracht wird. Neben vielen internationalen Auszeichnungen war die größte wohl die, dass das Oktett bei den Auftritten Mönchsgewänder tragen darf, die das musikalische Können noch optisch unterstützen.

Im ersten Teil des Konzertes erlebten die Zuschauer vorwiegend einstimmige gregorianische Choräle, orthodoxe Gesänge sowie Lieder der Renaissance und des Barock. Im zweiten Teil traf das Mittelalter das Hier und Heute. Klassiker der Popmusik, gesungen im gregorianischen Stil der mittelalterlichen Mönche, gingen den Zuschauern wahrlich unter die Haut und wurden mit entsprechendem Beifall honoriert. Genannt sei hier nur "Sailing" von Rod Stewart. Vorausschauend hatte der Pastor mit seinem Team die Besucher in der eingelegten Pause ins Pfarrhaus eingeladen. Viele nahmen diese Möglichkeit wahr und dankten auch mit einer Spende für den heißem Tee oder Kaffee.