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Mit Helikopter Von Rochau aus gegen die Spinnerraupe

In der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck fliegt ein Helikopter, um vom Eichenprozessionsspinner befallene Waldflächen zu besprühen.

Von Ingo Gutsche 13.05.2020, 18:23

Arneburg/Goldbeck l Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist weiterhin eine wichtige Aufgabe, der sich die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck und andere Kommunen stellen. Am gestrigen Mittwoch startete die unter Regie des Landkreises stehende Aktion vom Sportplatz in Rochau aus, um aus der Luft speziell Waldflächen zu bekämpfen.

Teile der Verbandsgemeinde wurden somit gestern und werden auch noch heute mit dem Wirkstoff „Bacillus thuringenseis subspcecies kurstaki“ besprüht, der ausschließlich auf freifressende Schmetterlingsraupen toxisch wirken und somit die Schäden eindämmen soll. Die Brennhaare der Raupen können für den Menschen gefährlich werden. Sie reizen die Oberhaut und die Schleimhäute, können Knötchen, Quaddeln und eine Hautentzündung verursachen.

Für 2020 ist mit einer noch größeren Verbreitung des Eichenprozessionsspinners zu rechnen. Der milde Winter kommt dem Schädling entgegen. Das sagen die Verantwortlichen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

Für Verbandsgemeinde-Bürgermeister René Schernikau hat sich die Situation auf dem Arneburg-Goldbecker Territorium verbessert. „Wir haben mit der Bekämpfung gute Erfahrungen gemacht“, betont der VG-Bürgermeister, der darüber informiert, dass sogar in den Vorjahren befallene Bereiche bei der diesjährigen Aktion herausgenommen werden konnten. Trotzdem dürften Bekämpfungsmaßnahmen nicht vernachlässigt werden. Im Gegenteil. Die Verbandsgemeinde setzt wie benachbarte Kommunen nicht nur auf die Variante aus der Luft, sondern benebelt zusätzlich noch befallene Eichenbäume.

Wische-Revierförster Gunnar Schulze konnte ebenfalls bestätigen, dass „es weniger geworden ist“. In seinem Revier gibt es noch eine Waldfläche, die größere Schäden durch den Eichenprozessionsspinner zeigt. Der Revierförster weiß natürlich, dass noch viele einzelne Bäume vorhanden sind, die vom „Spinner“ nicht verschont bleiben.

Die Luftbekämpfung, auch aviochemische Bekämpfung genannt, koordiniert der Landkreis. „Mit Beginn der Bekämpfung und für weitere 48 Stunden danach werden die Waldflächen gesperrt. Das Sammeln von Pilzen, Früchten und Kräutern ist im Einsatzgebiet drei Wochen nach der Schädlingsbekämpfung als Vorsichtsmaßnahme verboten“, warnen der Landkreis und auch die Verbandsgemeinde auf ihren Internetseiten davor, die Flächen zu begehen. Es sind auch Hinweisschilder angebracht worden.

Laut Schernikau hat die Verbandsgemeinde einen sehr guten Überblick über die Schadensbilanz. Denn zwei Mitarbeiter sind mit dem Thema konfrontiert, sie schätzen bereits den zu erwartenden Schaden vor der Saison ein und sorgen zudem für die Bekämpfung vom Boden aus. Die Verbandsgemeinde rief außerdem wie in den Vorjahren dazu auf, dass Einwohner ihre stark vom Schädling befallenen Bäume auf ihrem Grundstück melden konnten. „Es waren 70 Personen, die sich gemeldet haben“, sagt René Schernikau. Diese Maßnahme auf den Privat-Grundstücken übernimmt die Verbandsgemeinde auch kostenseitig. „Das ist natürlich auch in unserem Interesse.“ Jährlich plant die Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck 20 000 Euro in ihrem Etat für die Bekämpfungsmaßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner ein.