Hausbesuch: Frauen aus Düsedau und Umgebung treffen sich seit 2004 zum Stricken und Häkeln Montags steht Handarbeit auf dem Plan
Einmal wöchentlich kommen in Düsedau mehrere Frauen im Dorfgemeinschaftshaus zusammen. Sie haben Spaß daran, gemeinsam Handarbeit zu betreiben.
Düsedau l Eigentlich beginnt die wöchentliche Handarbeitsrunde immer um 14 Uhr, doch die ersten Frauen treffen bereits eine halbe Stunde früher im Dorfgemeinschaftshaus Düsedau ein.
"So ist es jeden Montag, denn alle freuen sich die ganze Woche schon auf das Zusammensein, und natürlich will jede der Frauen zeigen, wie viel sie in der Zwischenzeit geschafft hat", erklärt Doris Prothmann stolz. Sie hat die fröhliche Damen-Runde vor rund sieben Jahren ins Leben gerufen und alle mit ihrer Stick-Leidenschaft angesteckt.
Erika Bednarzik, Ursula Fischer, Rita Lühr, Charlotte Meinecke, Renate Augstein, Inge Rüdrich, Gerda Taggesell, Silvia Schulz, Margot und Jeanette Löhr aus Düsedau gehören neben Doris Prothmann bis heute zum "harten Kern". Ilse Thomsen aus Erxleben, die vor allem wegen ihrer Weißnäherei von vielen bewundert wird, komplettiert die geschickte Runde.
Die meisten Frauen sind von Anfang an dabei, und der Handarbeitsnachmittag ist ein fester Termin in ihren Kalendern. "Nur wenn wirklich etwas ganz wichtiges anliegt, was sich nicht auf einen anderen Tag verschieben lässt, kommen wir nicht", bestätigt Charlotte Meinecke, und ihre "Handarbeitsschwestern" stimmen ihr zu.
Hier ist guter Rat nicht teuer
Manchmal schauen auch andere Frauen aus dem Dorf herein, beispielsweise, wenn sie einen guten Rat zum Thema Sticken, Stricken oder Häkeln brauchen. Zum Glück haben sie die "Fachleute" vor Ort, denn was hier an Deckchen, Kissen, Schals oder Socken entsteht, kann sich sehen lassen.
Stolz bringen die Frauen aus Düsedau und Umgebung zu ihren Treffen am Montag ihre fertigen Arbeiten zur Ansicht mit, denn jede in dieser Runde weiß, wie viel Fleiß nötig ist, bis der letzte Nadelstich getan ist.
Um so mehr freuen sich alle über ein gelungenes Resultat. Dann können wieder verschiedene Decken und Tischläufer in Hardanger-Technik bewundert, Kissenbezüge mit Mustern in Filetstickerei gelobt oder Weißnäherei-Arbeiten mit Hochachtung betrachtet werden. Modische Strick-Westen, Strümpfe und sogar warme Hüte in verschiedenen Farben fertigen die geschickten Strickerinnen ebenfalls in eigener Regie an.
In der Handarbeitsrunde geht es immer locker und lustig zu. Bei jeder Zusammenkunft wird gestaunt, wie fleißig die eine oder andere in der Zeit seit dem letzten Treffen an ihrer Decke oder den Tischläufern gearbeitet hat. Um die richtige Wirkung zu begutachten, werden fertige Schals auch mal kurz umgebunden. Dann gibt es anerkennende Worte für die exakte Ausführung oder das dekorative Muster einer Strickarbeit.
Tipps und Handarbeitstricks werden untereinander ausgetauscht und gern auch mal ein Kuchenrezept, denn für das leibliche Wohl bei den Zusammenkünften der rührigen Handarbeitstruppe sorgt immer diejenige, die gerade Geburtstag hatte. Beim Klappern der Stricknadeln und beim sorgsamen Sticken lässt es sich in vertrautem Kreise wunderbar schwatzen. Was gibt es Neues im Dorf oder in der Familie? Was ist an Spannendem in der Umgebung in den letzten Tagen passiert? Wer war verreist, und was hat er unterwegs erlebt? Der Gesprächsstoff geht den munteren Frauen nicht aus.
Dass diese Treffen für unterschiedliche Generationen angenehm und anregend zugleich sein können, das beweisen Margot Löhr als älteste Teilnehmerin und ihre Schwiegertochter Jeanette als jüngste in der Runde.
Reden in vertrauter Runde
"Wo hat man in der heutigen Zeit noch die Möglichkeit, sich regelmäßig zu treffen und mal in Ruhe miteinander zu reden? Unsere Handarbeitsgruppe ist dafür ideal. Außerdem sieht man von Woche zu Woche, wie etwas Schönes entsteht. Das macht mir unheimlich Spaß", verrät Doris Prothmann, die alle motiviert. Niemals hätte sie bei der ersten Zusammenkunft am 2. November 2004 gedacht, dass sich daraus eine wöchentliche Handarbeitsrunde entwickeln würde, die sich über Jahre jede Woche trifft und dabei so viel Spaß hat.
"Es ist einfach eine gute Gelegenheit, sich miteinander auszutauschen und beim Handarbeiten zu motivieren. Jeder lernt von jedem, und alle fühlen sich in der Gemeinschaft wohl. Das ist toll", meint Inge Rüdrich.
Toll ist auch, dass den Frauen mit dem Dorfgemeinschaftshaus ein so ansprechender und zugleich gemütlicher Ort für ihre Treffen zur Verfügung steht.
Wer Lust hat, zukünftig beim Handarbeiten in Düsedau mit dabei zu sein, ist schon am nächsten Montag ab 14 Uhr herzlich willkommen.