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Nikolauskirche Nördliches Seitenschiff wird saniert

An der Nikolaus-Kirche in Beuster wird wieder kräftig gebaut.

Von Ralf Franke 27.07.2019, 01:01

Beuster l Es ist mittlerweile der neunte Bauabschnitt, resümierte Fördervereinsvorsitzender Volker Stephan, der gemeinsam mit der Kirchengemeinde als Bauherr und Maßnahmeträger zur öffentlichkeitswirksamen Bauanlaufberatung an den Sakralbau eingeladen hatte. Öffentlichkeitswirksam deshalb, weil das Denkmal nicht nur für seine Historie, sondern sozusagen auch als kultureller Hotspot weit über die Grenzen des Elbedorfes hinaus bekannt und ausgezeichnet ist.

Nachdem im vergangenen Jahr das südliche Seitenschiff saniert werden konnte, ist jetzt das nördliche Gegenstück an der Reihe. Auslöser für die umfangreiche Erneuerung ist auch in diesem Fall ein Holzschutzgutachten, das dem Gebälk über dem Gang, der zum Beispiel gern für Ausstellungen genutzt wird, ein vernichtendes Urteil ausstellt. Noch schlechter als für das südliche Seitenschiff und so schlecht, dass Dach- und Deckenbalken, Lattung und Zwischendecke dieses Mal komplett erneuert werden müssen. Als das Kiefernholz um 1870 verbaut wurde, sei Holzschutz noch nicht das große Thema gewesen, spielt der Vorsitzende des Kirchengemeindeverbandes Beuster-Aland, Detlef Schmidt, auf die fehlende Behandlung gegen Schädlinge und das Vermauern des Gebälks ohne ausreichende Hinterlüftung an.

Die Kompletterneuerung, bei der die Biberschwänze natürlich wieder verwendet werden, macht die Sache um einiges teurer als geplant, hat allerdings auch den Vorteil, dass die Arbeiten zügiger über die Bühne gehen, als wenn nur Teile des Gestühls ersetzt werden müssten, erklärt Stephan. Heißt, dass die Pollitzer Firma von Hermann Dahlweg ganze Baugruppen Zuhause in der Zimmerei vorfertigen kann. Und weil die Mauern bereits trockengelegt wurden, könnte dieses Mal auch der Maler früher loslegen als auf der anderen Seite der Kirche.

Ob das letzte Los dieser aktuellen Maßnahme zeitnah ausgeschrieben und vergeben wird, ist allerdings noch ungewiss, orakelt Architekt Peter Wieck bei der Bauanlaufberatung. Denn durch die umfangreichen Zimmererarbeiten wird die Maßnahme um einiges teurer als geplant. Weshalb man derzeit dabei ist, bei der Investitionsbank einen Antrag zur Aufstockung der Fördermittel nach dem ersten Bescheid zu stellen. Wobei Stephan betont, dass die Förderung über das Leaderprogramm bei einer ursprünglich geplanten Bausumme von gut 96 000 Euro mit 90 Prozent sehr großzügig ausgefallen ist.

Der hohe Zuschusssatz, ergänzt Verena Schlüsselburg, Leiterin der Lokalen Leader-Aktionsgruppe Altmark, sei nur durch den Zugriff auf den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) möglich gewesen.

Dass die Nikolaus-Kirche Beuster wiederholt bedacht wird, hat laut Verena Schlüsselburg viele Ursachen. Wobei sie die Baugeschichte des Denkmals an der Straße der Romanik ebenso anführt wie einen rührigen Förderverein, der mit der Glaubensgemeinde gemeinsame Sache mache, und nicht zuletzt die sogenannte Inwertsetzung durch kulturelle Veranstaltung parallel zur Verkündigung Gottes Wort.

Wegen der Veranstaltungen – die nächste geht schon am kommenden Sonnabend über die Bühne – wurde das Seitenschiff innen auch so eingehaust, dass kaum Baustaub ins Kirchenschiff dringen sollte.