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Offene Bühne Die Jugend ins Rampenlicht

Die Hansestadt Osterburg erwägt, eine regelmäßige "Offene Bühne" für junge Musikbands zu initiieren. Outdoor? Indoor? Mal sehen.

Von Karina Hoppe 17.01.2020, 18:00

Osterburg l Die Hansestadt Osterburg erwägt, eine regelmäßige "Offene Bühne" für junge Musikbands zu initiieren. Zu diesem Zweck hatte der Kulturausschuss für seine Sitzung am Donnerstagabend den Leiter des Jugendkulturvereins "Aktion Musik /Local Heroes", Michael Schulze, aus Salzwedel eingeladen. Im Club Hanseat veranstaltet dieser seit Jahren monatlich eine "Offene Bühne". Praktisch sei dabei, dass Schulze alias "Elvis" selbst Tontechniker ist. Eine feste Stelle ist übers Jugendamt finanziert – Schwerpunkt des Vereins ist die Jugendarbeit. Gesponserte FSJ-Stellen, Praktikanten, Menschen mit Behinderung würden dabei helfen, die Projekte umzusetzen. Kurzum: Ganz vorne steht ein starker Kulturverein. Den hat Osterburg erstmal nicht, wie im Ausschuss mehrmals mit Wehmut verlautet wurde. Aber da ist dieser Wille, "etwas" für die Jugend zu tun. Nun auch mit Rückenwind von "Elvis", der sagte: "Handgemachte Musik nimmt immer mehr ab, wenn ihr Bands habt, fördert sie."

Aber wie könnte das in Osterburg aussehen? Vielleicht erstmal, wo? Als Locations wurde der Saal des Verwaltungsgebäudes Ernst-Thälmannstraße 10 ins Spiel gebracht oder der dortige Innenhof, außerdem die Bühne hinter der Stadtbibliothek, der Hilligesplatz – allesamt fürs Erste wegen der Anwohner abgewählt. Die sachkundige Einwohnerin Gisela Langschwager (für Afd) brachte das Biesebad ins Rennen. Wie praktisch, dass Besitzer Guido Lenzner wegen des Programmes für das Stadt- und Spargelfest mit im Ausschuss saß. Er könne sich das mit der "Offenen Bühne" gut bei sich vorstellen, "Past letztes Jahr war ein großer Erfolg". Fast schien die Sache schon geritzt, da fragte Torsten Werner (CDU), "ob es wirklich das ist, was wir wollten. Nichts gegen Guido Lenzner, aber er macht ja schon den Weihnachtsmarkt und beim Spargelfest mit. Das hier muss alles viel improvisierter sein". Die "Offene Bühne" sollte mehr "von innen heraus kommen". Wenn Werner daran denke, wie der Kultur- und Sportverein der Altgemeinde Königsmark (KSAK) angefangen hat, "mit zwei alten NVA-Zelten". Auf dieses Pferd sprang auch Horst-Dieter Guse (Die Linke): "Wir müssen aufhören, der Jugend etwas aufzupfropfen." Der Ausschussvorsitzende Wolfgang Tramp (Die Linke) hakte ein, "dass man sich doch wirklich erstmal mit den Leuten unterhalten sollte". Mit der Schülerband des Gymnasium etwa, mit den Bands, die Mario Wellner, sachkundiger Einwohner für die CDU und selbst Bandmitglied, ihm nennen werde. Käthe Leischke, sachkundige Einwohnerin für Grüne/FDP, plädierte ähnlich dem Seehäuser Bergfest dafür, verschiedene Orte ganz unkompliziert zu bespielen. Vom leeren Geschäft bis zum Kellergewölbe – in Seehausen funktioniere das prima.

Wie oft? Outdoor? Indoor? Wer spannt sich davor? Viele Fragen sind offen, aber vor allem erstmal gestellt. Einig schien sich die Runde, dass auch beim Stadt- und Spargelfest schon was gehen soll. Vielleicht ein Vorentscheid des "Lokal heroes"-Bandwettbewerb? Den hat auch der Salzwedeler Verein in Händen. Und einen auf Wohlwollen gestoßenen Ort hätte Lenzner auch schon: das leere Eckgrundstück an der Wasserstraße. Klein, ausgefallen – genau richtig also für junge Musik. "Erstmal beginnen, ein Zeichen setzen", sagte Einheitsgemeindebürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler).