Notsicherung Osterburg: Marodes Haus soll vor dem Verfall gerettet werden
An der Breiten Straße 61 in Osterburg hat die Einheitsgemeinde mit einer umfassenden Notsicherung ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert vor dem Verfall gerettet. Nun rückt das Nachbarhaus an der Breiten Straße 63 ins Blickfeld.

Osterburg - Der städtische Hauptausschuss hat die Aufträge für die einzelnen Gewerke vergeben. „Jetzt hoffen wir darauf, dass die Arbeiten schnellstmöglich losgehen“, sagt Bauamtsleiter Matthias Köberle. Anders als an der Breiten Straße 61, dort setzte die Einheitsgemeinde seit Ende 2017 Schritt für Schritt umfangreiche Sicherungsarbeiten an der Rohsubstanz des Hauses um, könne die Kommune an der Breiten Straße 63 tatsächlich aber nur das Nötigste in Angriff nehmen, so Köberle. Bei diesem Gebäude, das die Kommune im Jahr 2018 aus privater Hand erhalten hat, geht es nach Angaben des Bauamtsleiters daher hauptsächlich um die Sicherung der Standfestigkeit der tragenden Außenwand auf der Hofseite, um Arbeiten am Dach sowie an der Dacheindeckung. Mehr würden die Mittel nicht mehr hergeben, die die Einheitsgemeinde Osterburg noch aus einem gemeinsam von Bund und Land aufgelegten Notsicherungsprogramm zur Verfügung hat, stellt der Bauamtsleiter klar.
Sind die Arbeiten an der Breiten Straße zum Abschluss gebracht, werde die Kommune über ein Gutachten den Verkehrswert ermitteln lassen, um anschließend die Vermarktung der beiden Häuser und ihrer Grundstücke in Angriff zu nehmen. Befürchtungen, dass sich für die beiden Häuser ebenso kein Käufer findet wie beim Lies-Haus, gibt es im Osterburger Rathaus eher nicht. Denn anders als das schon lange gesicherte und seitdem ununterbrochen leerstehende Lies-Haus am nördlichen Ausgang der Breiten Straße verfügen die nur eine Handvoll Meter entfernten Gebäude Breite Straße 61 und 63 über ausgedehnte Grundstücke. Folgerichtig hätten Investoren, die in den Gebäuden Wohnungen einrichten wollen, längst Interesse angemeldet, teilte Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) schon 2019 mit.
Weil nach seiner Einschätzung zu attraktiv, um ausschließlich für Wohnzwecke zu dienen, äußerte Schulz aber bereits zum damaligen Zeitpunkt für diese Immobilien auch eine andere Nutzungsidee. Die im historischen Stadtkern gelegenen und westlich direkt an die beliebte Spaziermeile „Nordpromenade“ angrenzenden Grundstücke würden sich auch für die Neuansiedlung einer gehobenen gastronomischen Einrichtung eignen, ist der Osterburger Bürgermeister überzeugt.