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Parkplatz Stadt wartet auf den Baubeginn

Der Umbau des Parkplatzes an der Lindenstraße verzögert sich. Langsam rennt den Osterburgern die Zeit davon.

Von Nico Maß 08.07.2020, 01:01

Osterburg l Eigentlich sollten die Arbeiter im Juni anrücken. Doch in Sachen Umbau herrscht auf dem Parkplatz an der Lindenstraße weiterhin Fehlanzeige. Von Baumaschinen ist nichts zu stehen, stattdessen parken wie eh und je Autos auf dem unbefestigten Grundstück. Daran dürfte sich in den nächsten Tagen auch kaum etwas ändern. Schließlich ist das 1,2 Millionen Euro teure Vorhaben, das neben der Befestigung des Platzes auch den Einbau einer Löschwasser-Zisterne zum Inhalt hat, derzeit noch nicht einmal ausgeschrieben, bestätigt Bauamtsleiter Matthias Köberle. Die entsprechenden Unterlagen hat die Kommune zwar griffbereit in der Schublade. Aber noch immer stehe seitens des Landesverwaltungsamtes die Antwort aus, ob die Einheitsgemeinde Fördergelder in den Parkplatz investieren kann, die eigentlich für andere Vorhaben wie beispielsweise den Anbau am Rathaus bestimmt waren, erklärt Köberle. Unter anderem aufgrund der Corona-Pandemie habe sich in der Landesbehörde die Bearbeitung des Osterburger Antrages verzögert, begründet der Bauamtsleiter die nun schon Wochen andauernde Wartezeit.

Nun läuft der Kommune allmählich die Zeit davon. Denn um die Parkplatz-Neugestaltung wie beabsichtigt vor dem Mai 2021 abschließen zu können, damit das Grundstück dann wieder während des Stadt- und Spargelfestes zum Standort des Riesenrades und weiterer Fahrgeschäftes avancieren kann. „Um das zu schaffen, müssen wir bis Ende Juli ausschreiben, damit die Bauarbeiten spätestens Mitte/Ende September beginnen können“, sagt Matthias Köberle. Das dürften Mitarbeiter der Stadt auch gegenüber dem Landesverwaltungsamt deutlich machen. Am morgigen Donnerstag reisen Fachleute aus dem Osterburger zur Landesbehörde nach Halle, um dort vor Ort für die Bewilligung der Mittel-Umschichtung zu werben und etwaige Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Die Kommune ist auf das „grüne Licht“ aus der Landesbehörde angewiesen, weil die Kosten für das Vorhaben in die Höhe geschnellt sind. Das lag zum einen an den steigenden Baupreisen. Zum anderen aber verteuerten auch zusätzliche Aufgaben die Neugestaltung des rund 3000 Quadratmeter großen Areals. So steht die Kommune beispielsweise in der Pflicht, einen umfangreichen Bodenaustausch vorzunehmen, weil das vorhandene Erdreich laut Baugrundgutachten sehr belastet sein soll. Der vor Ort befindliche Boden muss deshalb ersetzt und entsorgt werden.

Ein weiterer „Preistreiber“ ist die Zisterne, die unter dem Parkplatz eingebaut werden soll. Sie allein schlägt nach der Kostenschätzung mit rund 325 000 Euro zu Buche, gilt aber als dringend notwendig, um einen „weißen Fleck“ in der Löschwasserversorgung der Innenstadt zu beseitigen. Ihr Fassungsvermögen von 200 Kubikmetern soll im Ernstfall zwei Stunden Brandbekämpfung mit 1600 Litern Löschwasser pro Minute möglich machen. Von einem Löschbrunnen als mutmaßlich kostengünstigere Lösung musste sich die Stadt vorher verabschieden, weil einer Bohrung auf dem Parkplatz-Grundstück der Erfolg versagt blieb. Die Bohrung wurde bei einer Tiefe von 50 Metern ergebnislos abgebrochen.