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70 Mitglieder der Familie Deutsch reisen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Bretsch Rochauerin organisiert großes Treffen

Von Astrid Mathis 15.10.2012, 03:21

Über ein ungewöhnliches Familientreffen konnte sich am Sonnabend Beate Mai freuen. Die Rochauerin zeichnete sich als Organisatorin dafür verantwortlich, dass sich in Bretsch vier Generationen mit dem Namen Deutsch versammelten.

Bretsch l Seit Jahren redeten die Geschwister Beate Mai und Karl-Otto Deutsch davon, einmal die Familie in Bretsch zusammenzubringen. Zum ersten Mal im Jahr 2000 auf der Hochzeit von Hagen Schünemann. Nun hatten sie zumindest 70 von 100 Personen an einem Tisch der Gaststätte Lunkwitz sitzen. Immerhin.

Doch wer traf sich da nun wirklich? Genau genommen war es vor allem ein Treffen der Karl-Familie, denn nicht nur Beate Mais Vater trägt den Namen Karl. Auch dessen Vater hieß so. Und Beate Mais Urgroßvater hieß ebenfalls Carl. Jener Carl war mit einer Ella verheiratet. Das Paar hatte fünf Kinder: Frieda, Karl, Paul, Ella und Alma. Alle Nachkommen von dieser Generation - oder wenigstens die, denen es möglich war zu kommen - begegneten sich nun in Bretsch auf einen Schlag. Aus Staßfurt, Berlin, Dortmund, Hannover, Bad Bevensen und so weiter kamen sie angereist. Und es hätte keinen besseren Ort als Bretsch dafür geben können, sich einmal wiederzusehen. Denn in Bretsch gibt es seit dem 18. Jahrhundert einen Hof, der im Besitz der Familie ist. Dort wohnt heute Bernhard Deutsch. Natürlich sahen sich die Gäste den Hof aus der Nähe an. Die Kirche außerdem. Und nach dem Familienfoto, das die Familien sortiert widerspiegeln soll, ging es an ein gemütliches Abendessen.

Wer bis dahin noch nicht bei den verwandtschaftlichen Verhältnissen durchgestiegen war, konnte sich entweder den Stammbaum an der großen Tafel ansehen. Oder den Stammbaum, der an jedem Platz im Saal lag, ausgiebig unter die Lupe nehmen. Selbstverständlich durften die Deutschs die Blätter mitnehmen. Mal abgesehen davon liefen die Familienmitglieder mit Namensschildern herum, um bei der Kontaktaufnahme zu helfen.

Die 48-jährige Beate Mai erstellte den Stammbaum in mühevoller Kleinarbeit handschriftlich. Ihre Tochter half beim Übertragen in ein ordentliches Layout. Ein halbes Jahr Vorbereitung hat sie jetzt hinter sich. Von Erschöpfung keine Spur. Das Recherchieren der Generationen habe ihr großen Spaß gemacht, versicherte sie lächelnd.

Ob es wieder ein derartiges Treffen geben wird, diese Frage konnte die Organisatorin am Sonnabend noch nicht beantworten. Denn Beate Mai war die Meinung aller Teilnehmer des Familientreffens wichtig. Um diese in Erfahrung zu bringen, hatte die Rochauerin eine kleine Umfrrage geplant, die sich an die Zusammenkunft anschloss. Sie selbst könnte sich ein neues Treffen aber vorstellen. Das müsse kein großes Spektakel sein. "Hauptsache, man sitzt schön gemütlich zusammen und hat sich was zu erzählen", sagte Beate Mai.