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Rudolphital Kinder vermissen ihre Pferde

Die jungen Mitglieder des Pferde- und Touristikvereins Rudolphital warten sehnsüchtig auf eine Fortsetzung des Reitunterrichts.

Von Ingo Gutsche 03.04.2020, 19:00

Arneburg l Ruhe ist auch auf dem Schimmel- und Scheckenhof der Familie Tannhäuser eingekehrt. Dort, wo sich täglich viele Kinder und Jugendliche ihren Lieblingstieren widmen, ist nun Dirk Tannhäuser fast allein in Gange. „Das ist schon sehr ungewöhnlich“, meint der 39-Jährige, der nun das Gros der Arbeiten auf dem zwischen Arneburg und Sanne gelegenen Hof allein meistern muss.

„Es sind nun weniger helfende Hände“, betont der Vorsitzende des Pferde- und Touristikvereins Rudolphital, der sich im November 2008 gegründet hat. Der Großteil der im Verein organisierten Mitglieder sind Kinder und Jugendliche, die sich in den Nachmittagsstunden auf dem großzügigen Areal tummeln und sich liebevoll ihren Pferden hingeben. Dazu gehört neben den sportlichen Einheiten auch das Bürsten und Striegeln der Tiere. Momentan gibt es kein Reitunterricht im Rudolphital. „Die Kinder warten sehnsüchtig darauf“, sagt Tannhäuser zur aktuellen Situation. Die Coronakrise hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf den Trainings-, sondern auch auf den Veranstaltungsplan des Vereins, dem rund 60 Pferdesportfans angehören. „Das Osterfeuer war für Gründonnerstag geplant“, sagt Tannhäuser. Das musste natürlich ob des Verbots gestrichen werden. „Vielleicht in Gefahr“ sieht der Pferdesportler auch die Reiterferien in der Sommerzeit, die in der Vergangenheit viele Mädchen angelockt haben. Und da wären auch die Wettkämpfe. Ob es planmäßig nach Aufhebung des Verbots weitergeht, steht in den Sternen. Dirk Tannhäuser rechnet damit, dass die Turniere eventuell im Juli starten könnten.

Die Krise hat auch Auswirkungen auf seinen persönlichen Turnierplan. Ein großes Ziel sei es für ihn, beim Bundes­championat Anfang September in Warendorf (Nordrhein-Westfalen) dabeizusein. Die dafür möglichen Qualifikationsturniere werden angesichts der bereits ausgefallenen weniger. „Ich hätte schon nochmal richtig Bock drauf“, so der Vielseitigkeitsreiter, der schon einige Jahre Leistungssport hinter sich hat und auf einige große Erfolge blicken kann. Besonders stolz ist er auf den fünften Platz beim Bundes-championat 2004, das gleichbedeutend mit der Deutschen Meisterschaft ist.

Derzeit blickt Dirk Tannhäuser, der sich schon seit einigen Jahren der Pferdezucht widmet, auch auf „Kir Royal“. Mit der 22-jährigen Stute (Rasse Deutsches Sportpferd) sammelte er viele Erfolge ein. „Sie ist unverkäuflich.“ Und trächtig. Ihren Nachwuchs erwartet der Angestellte bei einer Krankenkasse Ende des Monats.

Dass in baldiger Zukunft das Training auf dem Schimmel- und Scheckenhof im Rudolphital wieder beginnen kann, hoffen die Kinder und Jugendlichen, die aus vielen Orten der Umgebung anreisen. Sie sind dann sowohl beim Voltigieren als auch beim Springen und in der Dressur gefragt. Der Verein setzt sich besonders für die Jugend ein und versucht sie spielerisch an den Turniersport heranzuführen. Die jungen Mitglieder haben in Dirk Tannhäuser und anderen erfolgreichen Pferdesportlern im Verein erfahrene Trainer. Neue Gesichter sind im Rudolphital stets willkommen. Informationen gibt es im Internet unter: hof-tannhaeuser.de