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Seehausen In Tafelgärten wird wieder geerntet

In den Seehäuser Tafelgärten herrscht nach dem Rückzug durch die Corona-Pandemie wieder geschäftiges Treiben.

Von Ralf Franke 03.06.2020, 16:48

Krüden/Seehausen l Mit den jüngsten Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen kehrt trotz Corona auch in den Tafelgärten, die seit einigen Jahren unter der Regie der Arbeitsfördergesellschaft Beetzendorf in Krüden und Seehausen betrieben werden, wieder Leben ein. Gerade noch rechtzeitig, um die Anzucht sowie Pflege der Kulturen auf den verwaisten Parzellen hochzufahren und die Ausgabe der Ernte 2020 zu organisieren.

Ursprünglich waren für die laufende Saison über sogenannte AGH-Maßnahmen (Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung) zwei Leute für die Schollen im Krüdener Park, drei für die Gärten am Grashöfer Weg in Nachbarschaft der Bundesstraßenkreuzung „Sachsenfalle“ und sechs für die Gartenanlage Am Ess in Seehausen genehmigt, aber Anfang März mit der sprunghaften Ausbreitung des Coronavirus schon wieder abgezogen worden. Wovon nicht nur das Projekt Tafelgärten betroffen war (wir berichteten).

Dass in den vergangenen Wochen nicht alles den Bach runterging, sei auch zwei, drei Leuten wie Rüdiger Pieper zu verdanken, die sozusagen mit Leib und Seele Gärtner sind und sich trotz Maßnahmestopp und ohne Zusatzverdienst um „ihre“ Pflanzen kümmerten, freut sich Aland-Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt, der das Projekt mit betreut.

Und so präsentieren sich die Kleingärten gut eine Woche nach Rückkehr der Ein-Euro-Jobber schon wieder meist in einem vorzeigbaren Zustand. Auch in Krüden grünt und blüht es in bunter Vielfalt. Radieschen, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Kohlrabis, Rettich, Kartoffeln, Zucchinis, Hokkaido-Kürbisse, Erdbeeren und anderes wächst in Reih und Glied heran. Auch das Gewächshaus ist schon mit Tomatenpflanzen bestückt. Lauchzwiebeln oder Radieschen wurden bereits geerntet, aber gleich direkt an Bedürftige oder die Einrichtungen der Osterburger Diakonie in Seehausen abgegeben.

Dafür, die Abgabestelle zu öffnen, die in einer städtischen Garage im Schatten der Petrikirche eingerichtet wurde, reicht das Aufkommen noch nicht. Ende dieses, Anfang nächsten Monats dürfte es so weit sein, vermutet Hildebrandt. Womit die Tafelgärtner immer noch etwa im Zeitrahmen der vergangenen Jahre liegen würden. Wann sich die Türen des Lädchens öffnen, werde noch rechtzeitig bekanntgegeben, betont Hildebrandt. Fest stehe indes schon jetzt, dass es das Obst und Gemüse für Bedürftige je nach saisonaler Verfügbarkeit immer donnerstags und vormittags geben wird. Und nicht nur das. Inzwischen gibt es passend zur renovierten und sauberen Abgabestelle mitunter einen Strauß bunter Blumen. Auch der bedürftige Mensch lebt schließlich nicht vom Brot allein.