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Spinnerraupe Seehäuser Eichen mit Biozid besprüht

Rund 1000 Bäume hat die VG Seehausen am ersten Einsatztag mit einem Biozid gegen den Eichenprozessionsspinner eingenebelt.

Von Ralf Franke 15.05.2020, 15:24

Seehausen l Der jährliche Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner gleicht etwas einem Blitzkrieg, bei dem es auf große Schlagkraft in kurzer Zeit ankommt. Denn das Zeitfenster für das Spritzen gegen die Raupen aus der Luft oder vom Boden aus ist immer nur wenige Tage groß.

Zum einen müssen genug Raupen des Falters mit seinen gefährlichen Brennhaaren geschlüpft sein, damit sich der Einsatz lohnt, zum anderen sollten die Eichen genug Laub getrieben haben, an dem das biologische Fraßgift haften kann, um aufgenommen zu werden. Außerdem darf es nicht regnen oder zu kalt sein.

So gesehen waren die Bedingungen für den Kampf gegen des Forstschädling in der Verbandsgemeinde Seehausen dieses Jahr fast ideal.

Nachdem der vom Landkreis Stendal ausgeschriebene Spritzeinsatz wegen der nassen Witterung in der vergangenen Woche erst mit zwei, drei Tagen Verspätung starten konnte (wir berichteten), schaffte die Fachfirma aus dem Jerichower Land, die in der Region Seehausen zum Einsatz kommt, gleich zu Beginn der Aktion am Donnerstag rund 1000 Bäume. Bis zu 45 Meter weit oder hoch kann das Hochleistungsgebläse den Nebel sprühen. Das sollte auch für große Solitär-Eichen reichen.

Dass 1000 keine schlechte Schlagzahl ist, bestätigt auch Björn Schünemann, der den Einsatz als Sachgebietsleiter Ordnung in der Verbandsgemeinde Seehausen koordiniert. Bei dem Tempo rechnete er gestern früh zum Start in den zweiten Tag in Losse damit, dass der Bodeneinsatz am Sonnabend beendet wird. Was auch für das Spritzen aus der Luft gilt, mit dem gestern Nachmittag vom Sportplatz Pollitz aus begonnen wurde. Von dort aus steuert der Helikopter die meisten befallenen Eichenbestände in der Region an. Nur die „Altmärkische Höhe“ – insbesondere die Gegend um Kossebau wird von Sanne aus beflogen.

Wie das Biozid wirkt, wird an der Einwicklung der Population in den kommenden Wochen zu sehen sein. Danach richtet sich dann, wie umfangreich das Absaugen von Raupen und Nestern im Sommer ausfallen kann. Einplant ist der Einsatz im Haushalt jedenfalls.

Besonders schlimm betroffen, so Schünemann, sind nach wie vor die Gemeinden Aland und Zehrental.